Erneute Streiks in Chemnitz: CVAG, Kitas und Ämter betroffen
Chemnitz - Am heutigen Dienstag brauchen Chemnitzer wieder starke Nerven! Der Grund: der CVAG-Streik.
"Infolge des Warnstreiks wird es am Dienstag zu erheblichen Einschränkungen und Ausfällen im Linienverkehr der CVAG kommen", heißt es vom Verkehrsunternehmen. Auch in den Morgenstunden am Mittwoch kann es weiterhin zu Störungen im Linienbetrieb kommen.
Konkret betroffen sind alle Straßenbahnlinien der CVAG. Die City-Bahn ist hingegen nicht vom Streik betroffen, hier fahren die Bahnen planmäßig.
Die Buslinien 23, 26, 39, 42, 43, 46, 49, 56, 63, 69, 79, 89, S91, 96 sowie alle Nachtlinien können wohl bedient werden. Die Buslinien 41, 53 und 73 können teilweise bedient werden, heißt es.
Zudem wird es wohl auf den Straßen in Chemnitz richtig eng werden, da viele ÖPNV-Nutzer wohl auf das Auto umsteigen werden.
Bereits am vergangenen Freitag legte der CVAG-Streik Chemnitz nahezu lahm. Keine Straßenbahnen, kaum Busse. An wichtigen Verkehrsknoten, wie etwa in der Gustav-Freytag-Straße, kam es zeitweise zu Staus.
Die Gewerkschaft ver.di fordert 10,5 Prozent mehr Lohn für die CVAG-Mitarbeiter, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Auszubildende, Studenten und Praktikanten sollen 200 Euro mehr im Monat erhalten.
Auch Stadt-Mitarbeiter streiken am heutigen Dienstag, Kita-Streik am morgigen Mittwoch
Am morgigen Mittwoch legen etliche Kita-Mitarbeiter ihre Arbeit nieder. Die Eltern betroffener Kitas wurden vorher darüber informiert, heißt es. Die Kita-Mitarbeiter fordern ebenfalls mehr Lohn, auch für Azubis, Studenten und Praktikanten.
Gestreikt wird auch (am 7. und 8. März) bei der Kommunalverwaltung in Chemnitz. Daher kann es an beiden Tagen zu Einschränkungen bei den Ämtern kommen.
Am heutigen Dienstag versammelten sich mehrere Stadt-, CVAG- und Jobcenter-Mitarbeiter vor dem Rathaus.
Die Stadt weist darauf hin, "dass aufgrund der Streiklage am heutigen Dienstag nicht alle vereinbarten Termine im Sozialamt und im Verwaltungsgebäude Alte Post bedient werden können." Den betroffenen Personen werde ein baldiger Alternativtermin angeboten. Zudem bleibt die Stadtteilbibliothek Einsiedel am heutigen Dienstag geschlossen.
Übrigens: Solange sich Arbeitgeber und Gewerkschaft nicht einig sind, können die Streiks fortgeführt werden. Sollte ein Tarifvertrag verhandelt werden, ist erstmal Schluss mit den Streiks! Die sogenannte "Friedenspflicht" tritt in Kraft. Das bedeutet, dass der ausgehandelte Tarifvertrag für die Geltungszeit nicht infrage gestellt werden darf.
Die Tarifverträge werden meist auf mindestens zwölf Monate oder mehrere Jahre festgelegt.
Originalmeldung vom 7. März 5.30 Uhr, aktualisiert um 9.49 Uhr
Titelfoto: Ralph Kunz