GDL-Chef Weselsky platzt der Kragen: "City-Bahn-Geschäftsführung sollte sich schämen!"

Chemnitz - Jetzt droht der Zoff um die 35-Stunden-Woche bei der City-Bahn Chemnitz zu eskalieren! GDL-Chef Claus Weselsky (65) ist stinksauer, wirft City-Bahn-Chef Friedbert Straube (44) vor, zu lügen.

Weil die City-Bahn Chemnitz die 35-Stunden-Woche nicht will, kocht GDL-Chef Claus Weselsky (65) vor Wut.
Weil die City-Bahn Chemnitz die 35-Stunden-Woche nicht will, kocht GDL-Chef Claus Weselsky (65) vor Wut.  © Carsten Koall/dpa

In einem offenen Brief an die Kommunalpolitiker rund um Chemnitz macht der GDL-Chef seinem Ärger Luft. Großer Streitpunkt ist noch immer die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.

City-Bahn-Chef Straube ist weiterhin strikt dagegen, verweist auf Mehrkosten von zwei Millionen pro Jahr, die durch Steuergelder finanziert werden müssen.

Gleichzeitig würden die Streiks für Steuerzahler kaum ins Gewicht fallen - das soll der City-Bahn-Chef laut Weselsky gesagt haben. "Herr Straube behauptet, dass die Streiks der GDL der City-Bahn Chemnitz nur 'leicht verschmerzbare Unkosten' bereiten. Wir sagen: gelogen!", schimpft der GDL-Boss.

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Durch die Streiks würden enorme Kosten entstehen. "Eine Katastrophe in Zeiten von knappen öffentlichen Kassen, Inflation, Klimakrise und geplanter sowie politisch gewollter und sinnvoller Verkehrswende", so der GDL-Chef.

Die Gewerkschaft werde es nicht zulassen, dass die Eisenbahner der City-Bahn als Mitarbeiter 2. Klasse behandelt werden. Für Weselsky steht fest, dass sich die Gewerkschaft am Ende durchsetzen wird. Die Frage ist nur: wann?

Es droht damit ein Endlos-Zoff und weitere Streikwellen!

GDL-Chef Weselsky spricht von "manipulativen Geschichten" der City-Bahn

City-Bahn-Chef Friedbert Straube (44) ist ebenfalls sauer: Er hat den Lohn für seine Mitarbeiter bereits rückwirkend erhöht, die 35-Stunden-Woche könne aber aus finanziellen Gründen nicht angeboten werden.
City-Bahn-Chef Friedbert Straube (44) ist ebenfalls sauer: Er hat den Lohn für seine Mitarbeiter bereits rückwirkend erhöht, die 35-Stunden-Woche könne aber aus finanziellen Gründen nicht angeboten werden.  © Kristin Schmidt

Auch City-Bahn-Chef Straube platzte am Wochenende der Kragen. Die GDL rief zu einem Spontan-Streik auf, das Verkehrsunternehmen konnte sich kaum darauf vorbereiten.

Straube schimpfte: "Wie verantwortungslos muss man sein, um eine Verkäuferin an ihrer Arbeit zu hindern, Krankenschwestern daran, ihren Dienst anzutreten?" GDL-Chef Weselsky hält dagegen, spricht von "manipulativen Geschichten".

Straube sei unter anderem der Auslöser für diesen Streik. "Die Geschäftsführung der CBC sollte sich schämen!", poltert Weselsky.

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"Es ist an der Zeit, dass die City-Bahn Chemnitz ihrer Verantwortung gerecht wird und einen fairen Tarifvertrag abschließt, und zugleich den Chemnitzern einen verlässlichen Schienenpersonennahverkehr zur Verfügung stellt, ohne weiter Steuergelder zu verschwenden", so der GDL-Chef abschließend.

Allerdings: Durch eine 35-Stunden-Woche würde ebenfalls Steuergeld draufgehen - laut Straube zwei Millionen Euro pro Jahr. Er weiß nicht, woher er das Geld nehmen soll. Die Fronten sind verhärtet! Die Frage bleibt: Wer wird zuerst einknicken?

Übrigens: Am morgigen Freitag findet vor dem Chemnitzer Hauptbahnhof eine Kundgebung statt, auf der auch Weselsky sprechen wird.

Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, 123rf/artkovalev, Carsten Koall/dpa

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