Eltern verunsichert: Wegen Bauarbeiten wird dieser Schulweg in Chemnitz zur Gefahr!

Chemnitz - Wenn der Schulweg in Chemnitz zur Gefahr wird: Wegen mehrerer Baustellen führt eine viel befahrene Umleitung derzeit über die sonst eher ruhige Salzstraße - zum Nachteil der Kinder, die in die nahe gelegene Schlossschule wollen. Der Elternrat bat wochenlang erfolglos um Hilfe für die Kleinen - bis es jetzt zu einem Unfall kam.

Machen sich Sorgen (v.l.): Martin Wengenmayr (34), Jennifer Hoppe (38) und Katrin Koczka (40) mit ihren Kindern Greta (6, v.l.), Milena (7) und Fine (6).
Machen sich Sorgen (v.l.): Martin Wengenmayr (34), Jennifer Hoppe (38) und Katrin Koczka (40) mit ihren Kindern Greta (6, v.l.), Milena (7) und Fine (6).  © Ralph Kunz

"Als Eltern hat man kein gutes Gefühl", erzählt Jennifer Hoppe (38). Kein Wunder: Der Schulweg ihrer Tochter Milena (7) liegt an der dicht befahrenen, leicht verschobenen Kreuzung der Salzstraße und Küchwaldstraße.

Weil unter anderem auf der Müllerstraße gebaut wird, fahren hier vor allem morgens und nachmittags übermäßig viele Autos - bis zum gestrigen Mittwoch wurde der Bereich nicht gesichert.

Der Elternrat der Grundschule Schlossschule hatte sich bereits seit Beginn der Bauarbeiten dafür starkgemacht, dass Schülerlotsen für den Bereich eingesetzt werden, wahlweise ein Zebrastreifen installiert wird.

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"Ein Zebrastreifen ist billig umgesetzt und schnell gemacht", sagte Papa Martin Wengenmayr (34).

Die Grundschule Schlossschule steht an einer gefährlichen Kreuzung.
Die Grundschule Schlossschule steht an einer gefährlichen Kreuzung.  © Ralph Kunz
An der Kreuzung Salzstraße/Küchwaldstraße herrscht jeden Morgen großes Gedränge.
An der Kreuzung Salzstraße/Küchwaldstraße herrscht jeden Morgen großes Gedränge.  © Ralph Kunz

Kind (7) angefahren! Stadt Chemnitz stellt Ampel auf

Eine mobile Ampel wurde am Mittwoch an der Kreuzung errichtet.
Eine mobile Ampel wurde am Mittwoch an der Kreuzung errichtet.  © Ralph Kunz

Das sieht die Stadt anders: "Fußgängerüberwege sind in der Regel in Tempo-30-Zonen entbehrlich. Für eine Fußgänger-Ampel waren die Verkehrsstärken zunächst noch zu gering", heißt es aus dem Rathaus. Laut Stadt wurden Straßenschilder aufgestellt, die auf die Kreuzung hinweisen.

Dann passierte am Montagnachmittag das, was alle befürchteten: Ein Kind (7) wurde auf dem Weg zur Schule angefahren. Das Mädchen wurde bei dem Zusammenstoß mit einem Taxi zwar nicht verletzt, dennoch ist seitdem die Verunsicherung noch größer.

Direkt am Tag danach stellte die Stadt eine Ampel an der Kreuzung auf, jedoch nicht wegen des Unfalls. Grund ist die Havarie in der Blankenauer Straße. Daher komme es erneut zu "Schleichverkehr".

Die Bebauung der Müllerstraße ist einer der Gründe für das hohe Verkehrsaufkommen auf dem Schloßberg.
Die Bebauung der Müllerstraße ist einer der Gründe für das hohe Verkehrsaufkommen auf dem Schloßberg.  © Ralph Kunz

Die Ampel soll an der Kreuzung bis Ende des Jahres stehen. Jennifer Hoppe ist erleichtert: "Zumindest hat sich nun etwas getan."

Titelfoto: Ralph Kunz

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