Ehrung für Bäcker: Wenn die Kulturregion nach frischem Brot duftet
Chemnitz - Bei der zweiten Auflage des Wettbewerbs "So schmeckt Kulturregion" in Chemnitz landete das Bäckerhandwerk gleich zweimal auf dem Siegertreppchen. Beim Sieger spielte ein beinahe in Vergessenheit geratenes regionales Getreide eine zentrale Rolle.
Bäckermeister Markus Hertel (50) von der Feinbäckerei Hertel in Mildenau sicherte sich mit seinem Waldstaudenroggen-Vollkornbrötchen den ersten Platz.
"Diesen Roggen bauten unsere Vorfahren schon vor Tausenden von Jahren an, bis es fast vollständig von den Feldern verschwand", erklärt Hertel.
Den entscheidenden Anstoß für die Rezeptur gab ein Anruf: "Ein Landwirt bot mir Waldstaudenroggen an und fragte, ob ich Interesse hätte", erinnert sich Hertel.
Das bis zu zwei Meter hohe Getreide sei besonders nachhaltig: Es gedeiht ohne den Einsatz von Düngemitteln oder Pestiziden und ist gut verträglich.
Zudem Ehrung für Tofu und Nudeln
Den zweiten Platz belegte Bäckermeister Marcus Bräunig (37) aus Ehrenfriedersdorf mit seinem "Bergmannsbrot".
Dieses besondere Brot, das laut Bräunig "alle Sinne anspricht und die Region repräsentiert", entsteht in einem aufwendigen, dreitägigen Herstellungsprozess.
Die Jury bewertete die Beiträge anhand von sechs Kriterien, darunter Regionalität und Nachhaltigkeit.
Der Wettbewerb ist eine gemeinsame Initiative der Kulturhauptstadt mit der Handwerkskammer und IHK Chemnitz.
Neben den beiden Spitzenplätzen wurden drei dritte Preise vergeben: Julia Jeschek (37) von der Tofubar Chemnitz überzeugte mit ihrem Miriquidi-Tofu-Schinken.
Danilo Braun (47) von der Hofmanufaktur vom Huttenberg aus Oberschöna wurde für seine besonderen Ramen-Nudeln geehrt.
Die Schüler der Anerkannten Schulgesellschaft Sachsen begeisterten mit einem eigens kreierten Kulturregion-Menü.
Titelfoto: Uwe Meinhold