Chemnitzer Edeka-Filiale distanziert sich von Anti-AfD-Kampagne

Chemnitz - Die Supermarktkette Edeka hatte sich kurz vor den Landtagswahlen im Osten in Zeitungsanzeigen und im Netz gegen die AfD positioniert. Das Motto: "Warum bei Edeka Blau nicht zur Wahl steht". Doch nun sorgen sich einige Marktbesitzer wohl um Kunden und rudern zurück - so auch in Chemnitz.

Eine ganze Seite der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist mit der Edeka Anzeige "Warum bei Edeka Blau nicht zur Wahl steht" bedruckt. Mittlerweile distanzieren sich Märkte von dieser Kampagne.
Eine ganze Seite der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist mit der Edeka Anzeige "Warum bei Edeka Blau nicht zur Wahl steht" bedruckt. Mittlerweile distanzieren sich Märkte von dieser Kampagne.  © Thomas Frisch/dpa

In Zeitungsanzeigen und in sozialen Netzwerken veröffentlichte die Supermarktkette eine große Anzeige. Darin sind Obst- und Gemüsesorten zu sehen. "In der Obst- und Gemüseabteilung herrscht die bunte Vielfalt", heißt es.

Und weiter: "Die Evolution hat uns gelehrt: Blau ist keine gute Wahl. (...) In Deutschland sind die Blauen schon heute die größte Bedrohung einer vielfältigen Gesellschaft."

Eine offensichtliche Anti-AfD-Kampagne, die nicht überall gut ankommt. Mittlerweile distanzieren sich mehrere Märkte von dieser politischen Botschaft - auch die Edeka-Filiale "Rübsam" an der Flemmingstraße.

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In einem Facebook-Posting heißt es: "Wir möchten Ihnen mitteilen, dass wir uns von der derzeitigen Werbekampagne der Edeka distanzieren."

Und weiter: "Wir haben einzig den Anspruch Ihnen mit unserer täglichen Arbeit gerecht zu werden. Von jeglichen politischen Statements und Empfehlungen sehen wir ab."

Die AfD könnte in Sachsen und Thüringen am morgigen Sonntag stärkste Kraft werden.
Die AfD könnte in Sachsen und Thüringen am morgigen Sonntag stärkste Kraft werden.  © Hannes P Albert/dpa

Nach Statement von Edeka-Filiale in Chemnitz: Lob und Kritik von Facebook-Usern

Unter dem Posting der Chemnitzer Edeka-Filiale gibt es Lob und Kritik.
Unter dem Posting der Chemnitzer Edeka-Filiale gibt es Lob und Kritik.  © Screenshot/facebook.com

Die Meinungen zur Distanzierung der Edeka-Filiale in Chemnitz gehen weit auseinander. In den Kommentaren schreibt ein User: "Ekelhaftes Statement".

Ein weiterer: "Sich von einer Kampagne zu distanzieren, welche sich eindeutig gegen Nazis und rechtsextreme Parteien richtet, ist natürlich ein politisches Statement. Allerdings kein gutes." Allerdings loben auch einige User das Statement der Filiale in Chemnitz.

Übrigens: Auf Facebook und Co. distanzieren auch weitere Edeka-Märkte in Ostdeutschland von der Anti-AfD-Kampagne.

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Auch die AfD reagierte auf die Werbekampagne. Der stellvertretende Sprecher des rechtsextremen Landesverbandes der AfD Thüringen, Torben Braga (33), bedankte sich im sozialen Netzwerk X für die "fleißige Unterstützung" im Wahlkampf. "Ihre Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten wählen uns auch", schrieb er abschließend.

Titelfoto: Bildmontage: Hannes P Albert/dpa, Screenshot/Facebook.com, Thomas Frisch/dpa

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