Durst! 2000 Bäume müssen zusätzlich bewässert werden
Chemnitz - Nach der bisher wärmsten Woche des Jahres hat das Chemnitzer Grünflächenamt besonders viel zu tun: Denn trotz des Unwetters am Dienstag müssen Straßenbäume im Stadtgebiet auch diese Woche zusätzlich bewässert werden.
Die Bäume werden wöchentlich mit rund 80 Litern Wasser begossen.
Innerhalb der Stadt kommen zum Beispiel Straßenpflanzen entlang der Kalkstraße, Reitbahnstraße, Waisen- und Bahnhofstraße in den Genuss der kalten Dusche.
Laut Andreas Streich (52) vom Chemnitzer Grünflächenamt gibt es aktuell im Stadtgebiet circa 36.000 Straßenbäume.
Davon werden mehr als 2000 Pflanzen regelmäßig bewässert.
Weniger Asphalt erleichtert zukünftige Bewässerung
"Dabei handelt es sich um Jungbäume, die sich noch an ihren Standort gewöhnen müssen, bzw. um Bäume, die hinsichtlich ihrer exponierten Lage in Trockenphasen durch zusätzliche Wassergaben unterstützt werden müssen", erläutert Streich.
Die Bewässerung in diesem Jahr läuft seit Juni und erfolgt - falls notwendig - bis in den September hinein. Aufgrund des Klimawandels müssen von Jahr zu Jahr immer mehr Bäume begossen werden: Jedes Jahr kommen bis zu 100 dazu. "Gerade 2019, 2020 und 2022 waren besonders herausfordernde Jahre."
Für eine Bewässerung in der Zukunft ist es laut Streich und Landschaftsarchitektin Hedda Schork (62) erforderlich, Flächen zu entsiegeln, damit Regenwasser im Boden gespeichert werden kann.
"Zum Beispiel, dass überbreite Straßen, wie die Brückenstraße und Gehwege, wie der Weg vor dem Karl-Marx-Monument teilentsiegelt und begrünt werden", so Schork.
Warum hängt der Wassersack nicht mehr am Baumstamm?
Was ist das denn? In der Regel werden Wassersäcke für eine regelmäßige Bewässerung an Bäumen angebracht - an Gewächsen in der Zschopauer Straße und andernorts sind die Wassersäcke jedoch an den Pflanzpfählen angebracht. Eine Verwechslung? Wohl kaum!
Das Vorgehen hat zwei Vorteile: Zum einen wird die Wasserabgabe dezentralisiert. Dies führt zu einer umfangreicheren Bewässerung des Baumes.
Zum anderen beugt ein Wassersack mit Abstand zum Stamm Krankheiten vor: "Es wird vermieden, dass sich zwischen Wassersack und Stammoberfläche durch ein feucht-warmes Milieu Pilze bilden", so Andreas Streich (52) vom Grünflächenamt.
Titelfoto: Bildmontage: Maik Börner