Düsentriebwerk statt Dynamit: Kinder lassen selbstgebaute Raketen starten
Chemnitz - Hier werkeln Kinder und Jugendliche, um Objekte in die Luft zu bringen: Auf dem Gelände des Kosmonautenzentrums "Sigmund Jähn" in Chemnitz hantierten am Samstag 20 Teilnehmer an selbstgebauten Flugkörpern. Am Dienstagnachmittag sollen die Prachtstücke dann gen Himmel fliegen.
Beim Basteln konnten junge Tüftler sich auf den heutigen 48. Silvester-Modellraketen-Start vorbereiten.
Alma (10) nahm schon im vergangenen Jahr am Workshop teil. "Es macht Spaß, Raketen zu bauen", erzählt die Fünftklässlerin. Ihr Objekt startete 2023 erfolgreich, blieb bei der Landung allerdings in einem Baum hängen.
In der Werkstatt werden keine Feuerwerkskörper erstellt, wie man sie seit dem vergangenen Wochenende wieder im Laden kaufen kann: "Die Antriebe sind relativ ähnlich, aber die Rakete sieht aus, wie man sich einen normalen Flugkörper aus der Raumfahrt vorstellt - mit Stabilisierungsflächen, Spitze und einem Rückkehrsystem im Inneren", erklärt Michael Helmert (37) von der AG Raketenmodellsport.
Ein Triebwerk mit Düse übernimmt den Antrieb. Damit können die Objekte innerhalb von zwei bis drei Sekunden 50 bis 60 Meter hochfliegen, so Helmert. Auf die Erde gelangt der Flugkörper per eingebautem Fallschirm.
In der Luft explodiert das Stück nicht - die Kinder können sie wieder mit nach Hause nehmen.
Abschuss der Raketen ist am heutigen Nachmittag 15 Uhr auf dem Gelände des Kosmonautenzentrums. Davor können die Flugkörper noch einmal in Augenschein genommen werden.
Titelfoto: Kristin Schmidt