Diese Chemnitzerin erhält den Bundesverdienstorden
Chemnitz - Es ist ihr Lebenswerk: Die frühere Leiterin des Chemnitzer ASB-Wohnzentrums, Martina Schneider (65), bekommt den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
Gewürdigt werde ihr "langjähriges Engagement für Inklusion und Barrierefreiheit", heißt es in der Begründung.
"Damit habe ich nicht gerechnet und bin immer noch überwältigt", sagt die frischgebackene Rentnerin.
"Das ist aber auch niemals eine Sache, die einer alleine irgendwo bewältigen kann. Es gibt jemanden, der losläuft, aber man braucht immer und zu jeder Zeit Mitstreiter, die mit anpacken."
Martina Schneider hatte in den Neunzigerjahren das ASB-Wohnzentrum in der Rembrandtstraße mit aus der Taufe gehoben: "Es ging darum, ein Wohnen für junge körperbehinderte Erwachsene zu schaffen, die nach ihrer Schulzeit gemeinsam weiterleben wollten. Die jungen Leute waren schwer muskelkrank. Eine solche Wohnform, vergleichbar dem Internat der Körperbehindertenschule, gab es damals nicht."
Die heute 65-Jährige und ihre Mitstreiter sorgten dafür, dass in Sachsen solche Einrichtungen entstehen.
Bis zu ihrem Renteneintritt im November leitete die gelernte Kinderkrankenschwester das ASB-Wohnzentrum und wird weiterhin ehrenamtlich für die Belange der Behinderten arbeiten: "Mir macht das einfach Spaß. Und wenn man Mitstreiter hat, dann setzt das Energie frei. Gerade, wenn es auch mal Gegenwind gibt."
Titelfoto: Bildmontage: Ralph Kunz (2)