Neues Leben in den alten Mauern der Chemnitzer "Fabrik"
Chemnitz - Es herrscht wieder reges Treiben in der ehemaligen Textilmaschinenfabrik Kappel in Chemnitz: Die Eröffnungsfeier des frisch sanierten Gebäudes lockte am gestrigen Samstag viele neugierige Chemnitzer in die Zwickauer Straße.
Unter ihnen war Thomas Höppner (40) mit seinen Kindern. Ihr Highlight ist der Basketballplatz auf dem Dach: "Ich habe mich schon gefreut, den auszutesten."
Er findet "die fabrik" cool, fragt sich allerdings: "Was mache ich hier, wenn ich keinen Co-Working-Platz und kein Fitness-Studio brauche?"
Ein paar Meter weiter sitzt Ingrid Poike (79) auf der Terrasse der Bar und genießt den Ausblick über die Stadt. "Hier gibt es noch viel zu tun, aber die Initiatoren haben das schon toll strukturiert", findet sie.
Einer, der bereits seit Anfang August in der Fabrik arbeitet, ist "sosafe"-Vertriebsleiter Robert Schlesiger (37). Ihn fasziniert das Angebot an Möglichkeiten neben der Arbeit: "Fitness-Studio, Restaurant, Appartement - bei welchem Arbeitgeber bekommt man das?"
Obwohl die zwei angemieteten Büros langsam zu eng für das Team des Tech-Start-ups werden, ist für ihn klar: "Wir wollen hier nicht raus."
Investoren sanieren seit April 2023 die denkmalgeschützte Fabrik. Kosten bisher: etwa elf Millionen Euro. Weitere vier Millionen sollen in den Ausbau der angrenzenden Gießereihalle fließen.
Titelfoto: Ralph Kunz