Die süffigste Freundschaft im Chemnitzer Weindorf
Chemnitz - Es klingt wie eine kühle Geschäfts-Idee, nur fühlt es sich für die beiden Macher ganz anders an: Andreas Müller (51) und Francesco Karnapp (36) - in der Stadt bestens bekannt als die früheren Chefs von Turmbrauhaus und Brauclub - betreiben auf dem Weindorf vorm Rathaus zum ersten Mal einen eigenen Stand. Der Name "Weinfreunde Chemnitz" ist Programm.
Alles fing an, als die beiden erfahrenen Gastro-Hasen 2019 bei einem Südpfälzer Winzer ein Holzfass mieteten, um ihren ersten eigenen Rotwein zu kreieren, einen Cabernet Dorsa. Sein Name: "Weinfreunde Chemnitz".
In den Kellern der leidenschaftlichen Weinliebhaber stapeln sich seit Jahren Hunderte Flaschen - nur beim alljährlichen Weindorf wurden sie nie so richtig fündig.
Das sollte sich diesmal ändern. Den Stand schmückte eine befreundete Floristin, das Logo entwarf Müllers Bruder. Dazu gibt's ausgesuchte Tropfen von Joachim Lehmann (Diesbar-Seußlitz) über Bernhard Koch (Pfalz) bis zum Rheinhessen Karl May - ja, der heißt wirklich so.
Und auch sonst herrscht rings um den Stand der beiden Weinfreunde reges Treiben. "Wir sehen das hier als Urlaub an", sagt Karnapp zufrieden. "Unglaublich, wen wir nach zwei Jahren Corona hier alles endlich mal wiedersehen. Da wird probiert und philosophiert. Wie Arbeit fühlt sich das nicht an."
Ob die Weinfreunde in Zukunft häufiger in Erscheinung treten, steht noch nicht fest. Karnapp arbeitet mittlerweile in der Versicherungsbranche, Müller übernimmt zur neuen Saison das CFC-Catering. Aber eins steht jetzt schon fest: Die Liebe zum Wein wird bleiben.
Titelfoto: Uwe Meinhold