"Letzte Generation" beklebt Galeria Kaufhof in Chemnitz

Chemnitz - Glaswand statt Straße: Am heutigen Samstagvormittag klebten Vertreter der Letzten Generation Chemnitz Plakate an die Fassade des Galeria Kaufhof am Neumarkt, um gegen den "Überkonsum der Reichen" zu demonstrieren. Die Poster hingen keine zehn Minuten.

Zwei Aktivistinnen der "Letzten Generation" klebten am heutigen Samstag Plakate an die Fassade des Galeria Kaufhof in Chemnitz.
Zwei Aktivistinnen der "Letzten Generation" klebten am heutigen Samstag Plakate an die Fassade des Galeria Kaufhof in Chemnitz.  © Uwe Meinhold

Die Aktion begann gegen 10 Uhr: Die Aktivisten Juliane (27) und Leonie (21) klebten Banner an die Wand der Filiale, unter anderem mit der Aufschrift: "Hand aufs Herz - Demokratie für Ehrlichkeit".

Die Letzte Generation protestiert auf diese Weise gegen "Orte der Ungerechtigkeit und Zerstörung", wie Banken, Kauffilialen und Autohäuser.

Auch in Dresden fand zeitgleich eine Aktion statt - vor der Deutschen Bank. "Wer von Wundertechnologien und Wunderwachstum spricht, riskiert die Demokratie", rief Juliane im Kaufhaus und kritisierte damit das Konsumverhalten, das den Klimawandel und die soziale Ungerechtigkeit befeuere.

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Nach nicht mal zehn Minuten rissen Sicherheitskräfte die Plakate herunter, und die Polizei wurde verständigt.

Die Polizei musste wegen der Klebe-Aktion anrücken.
Die Polizei musste wegen der Klebe-Aktion anrücken.  © Uwe Meinhold

Galeria-Filialleiter: "In einer Demokratie muss man seine Meinung sagen, aber ohne Menschen zu beeinträchtigen"

Filialgeschäftsführer Torsten Dunkelmann (50) im Gespräch mit Leonie (21, l.) und Juliane (27) von der "Letzten Generation".
Filialgeschäftsführer Torsten Dunkelmann (50) im Gespräch mit Leonie (21, l.) und Juliane (27) von der "Letzten Generation".  © Uwe Meinhold

Fußgänger zeigten für die Aktion kein Verständnis: "Was wollen sie denn erreichen, wenn sie sowieso die letzte Generation sind?", fragten die Passanten Johannes (73) und Gudrun Bartsch (73). Die Politik tue ihrer Ansicht nach bereits genug.

Doch der Klimawandel sei bereits im Gange. Filialgeschäftsführer Torsten Dunkelmann (50) erklärte: "In einer Demokratie muss man seine Meinung sagen, aber ohne Menschen zu beeinträchtigen."

Gegen 11.15 Uhr war die Aktion vorbei. Die Polizei stellte Personalien fest, die Wände wurden gereinigt. Von einer Sachbeschädigung ist laut den Beamten nicht auszugehen, da die Fassade nicht beeinträchtigt wurde.

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Für Aktivistin Juliane war die Aktion dennoch ein Erfolg: "Wir haben Menschen konfrontiert."

Gudrun (73) und Johannes Bartsch (73) haben kein Verständnis für die Aktion.
Gudrun (73) und Johannes Bartsch (73) haben kein Verständnis für die Aktion.  © Uwe Meinhold

Eine Anzeige läuft dennoch, wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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