Demo-Zoff in Chemnitz: Linke drohen der AfD mit Platzverweis!

Chemnitz - Diese Nachricht auf dem sozialen Medium Twitter sorgte für Aufregung in Chemnitz. Linken-Stadträtin Carolin Juler (25) forderte in einem mittlerweile gelöschten Tweet ihre Partei auf, die für Freitag geplante Friedensdemo abzusagen. Begründung: "Ihr bietet den Nazis eine Bühne und füttert die Querfront!"

Stadträtin Carolin Juler (25) forderte bei Twitter eine Absage der Kundgebung.
Stadträtin Carolin Juler (25) forderte bei Twitter eine Absage der Kundgebung.  © Kristin Schmidt

Hintergrund: Die Linke lädt am Freitag um 17 Uhr zur Friedens-Kundgebung am Marx-Monument ein. Thema: Schluss mit Waffenlieferungen für die Ukraine. Dazu fühlte sich auch die AfD eingeladen. Eine Zusammenarbeit von Rechts und Links nennt sich in der Politik "Querfront".

Nach der Kritik reagierte Linken-Vorsitzender Tim Detzner (44). Die Partei verwahre sich "gegen jede Vereinnahmung unserer Kundgebung von Rechtsaußen. Mitglieder der AfD und anderer rechtsradikaler Parteien und Gruppen sind nicht erwünscht und werden bei Störungen sofort von der Kundgebung verwiesen."

Die Linke stehe zur Ukraine. Sie lasse sich ihre Haltung für Frieden und Abrüstung nicht von Rechts kaputt machen. Detzner: "Die Kundgebung wird deshalb selbstverständlich stattfinden. Dabei bin ich mir auch mit unserer Stadträtin Carolin Juler einig."

Linken-Vorsitzender Tim Detzner (44) will Mitglieder der AfD und anderer rechtsradikaler Parteien sofort von der Kundgebung verwiesen.
Linken-Vorsitzender Tim Detzner (44) will Mitglieder der AfD und anderer rechtsradikaler Parteien sofort von der Kundgebung verwiesen.  © Ralph Kunz
Am Karl-Marx-Monument soll die Kundgebung stattfinden.
Am Karl-Marx-Monument soll die Kundgebung stattfinden.  © Kristin Schmidt

Stadtrat Klaus Bartl (72) unterstützt den Kurs: "Wenn die AfD unsere Demo freibeuterisch kapern möchte, kann ich als Linker nicht in der Stube bleiben."

Titelfoto: Kristin Schmidt, Ralph Kunz

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