Darum stehen immer mehr Geschäfte im Chemnitzer Neefepark leer

Chemnitz - Im Neefepark in Chemnitz stehen immer mehr Geschäfte leer. Die Brückenbaustelle an der Zufahrt ist nicht der einzige Grund für die Krise. Dem Eigentümer fehlt Geld, um leer stehende Geschäfte für neue Mieter umzubauen.

Im Neefepark ist es leer geworden: Nur wenige Kunden sind unterwegs.
Im Neefepark ist es leer geworden: Nur wenige Kunden sind unterwegs.  © Ralph Kunz

Halbzeit für die größte Straßenbaustelle der Stadt: Seit neun Monaten wird an der Erneuerung der Brücke am Neefepark gearbeitet.

"Seitdem haben wir rund 30 Prozent weniger Kunden", klagt Sven Wendel (46), der hier seit 19 Jahren ein Lederwarengeschäft betreibt.

"Der Standort an der Autobahn ist eigentlich sehr gut. Aber wir hätten uns eine andere Bauplanung gewünscht. Die Behinderungen würden sich nicht so ewig hinziehen, wenn an der Baustelle Tag und Nacht gearbeitet würde."

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Auch bei Globus ist die Geduld endlich: "Wir beobachten aktuell ganz genau die Entscheidungen rund um die Baustelle am Neefepark", sagt der stellvertretende Globus-Geschäftsleiter Enrico Krause.

"Wir haben erfolgreich viele Maßnahmen ergriffen, um den Auswirkungen entgegenzuwirken, und hoffen, dass die Fertigstellung der Bauarbeiten bis zum Weihnachtsgeschäft eingehalten wird."

Taschenhändler Sven Wendel (46) will die Durststrecke überstehen und sehnt das Ende der Baustelle herbei.
Taschenhändler Sven Wendel (46) will die Durststrecke überstehen und sehnt das Ende der Baustelle herbei.  © Ralph Kunz
Geschäfte locken mit extra hohen Rabatten, um Kunden anzulocken.
Geschäfte locken mit extra hohen Rabatten, um Kunden anzulocken.  © Ralph Kunz

Derzeit stehen 13 Geschäfte im Chemnitzer Neefepark leer

Seit Mittwoch hat ein weiteres Geschäft geschlossen.
Seit Mittwoch hat ein weiteres Geschäft geschlossen.  © Ralph Kunz

Vielen anderen ist die Durststrecke zu lang: Aktuell stehen 13 Geschäfte leer. Diese Woche war Ausverkauf im Street One Cecil Store, weitere sind zu befürchten.

Dabei gibt es laut Eigentümer genügend Interessenten, die neue Läden eröffnen wollen:

"Wir könnten das Center von heute auf morgen komplett vermieten, hatten schon aus Eigenmitteln mit dem Umbau einiger Geschäfte begonnen, als plötzlich der Stopp von der Bank kam", versichert Jochen Stahl (58), Präsident der Immobiliengesellschaft Real Estate Portfolio Consulting AG in Zürich.

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"Für die nötigen Investitionen brauchen wir sechs Millionen Euro. Das Konzept ist fertig. Wir arbeiten hart daran, dass es bald eine Zusage gibt. Bis Ende März muss ich Bescheid wissen."

Titelfoto: Ralph Kunz

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