Darum stehen immer mehr Geschäfte im Chemnitzer Neefepark leer
Chemnitz - Im Neefepark in Chemnitz stehen immer mehr Geschäfte leer. Die Brückenbaustelle an der Zufahrt ist nicht der einzige Grund für die Krise. Dem Eigentümer fehlt Geld, um leer stehende Geschäfte für neue Mieter umzubauen.
Halbzeit für die größte Straßenbaustelle der Stadt: Seit neun Monaten wird an der Erneuerung der Brücke am Neefepark gearbeitet.
"Seitdem haben wir rund 30 Prozent weniger Kunden", klagt Sven Wendel (46), der hier seit 19 Jahren ein Lederwarengeschäft betreibt.
"Der Standort an der Autobahn ist eigentlich sehr gut. Aber wir hätten uns eine andere Bauplanung gewünscht. Die Behinderungen würden sich nicht so ewig hinziehen, wenn an der Baustelle Tag und Nacht gearbeitet würde."
Auch bei Globus ist die Geduld endlich: "Wir beobachten aktuell ganz genau die Entscheidungen rund um die Baustelle am Neefepark", sagt der stellvertretende Globus-Geschäftsleiter Enrico Krause.
"Wir haben erfolgreich viele Maßnahmen ergriffen, um den Auswirkungen entgegenzuwirken, und hoffen, dass die Fertigstellung der Bauarbeiten bis zum Weihnachtsgeschäft eingehalten wird."
Derzeit stehen 13 Geschäfte im Chemnitzer Neefepark leer
Vielen anderen ist die Durststrecke zu lang: Aktuell stehen 13 Geschäfte leer. Diese Woche war Ausverkauf im Street One Cecil Store, weitere sind zu befürchten.
Dabei gibt es laut Eigentümer genügend Interessenten, die neue Läden eröffnen wollen:
"Wir könnten das Center von heute auf morgen komplett vermieten, hatten schon aus Eigenmitteln mit dem Umbau einiger Geschäfte begonnen, als plötzlich der Stopp von der Bank kam", versichert Jochen Stahl (58), Präsident der Immobiliengesellschaft Real Estate Portfolio Consulting AG in Zürich.
"Für die nötigen Investitionen brauchen wir sechs Millionen Euro. Das Konzept ist fertig. Wir arbeiten hart daran, dass es bald eine Zusage gibt. Bis Ende März muss ich Bescheid wissen."
Titelfoto: Ralph Kunz