Darum reist diese historische Lok jetzt von Chemnitz nach Niedersachen
Chemnitz/Einbeck - Die einzige Heeresfeldbahn (Loknummer: HF 2738) des Sächsischen Eisenbahnmuseums in Chemnitz-Hilbersdorf geht auf Reisen.
Im größten Oldtimermuseum Europas im niedersächsischen Einbeck soll die Lok vom 9. Juni bis 4. Februar als Botschafterin für den Schauplatz Eisenbahn zur Schau gestellt werden. Die kleine Feldbahn hat eine bewegte Geschichte hinter sich.
Am Mittwochvormittag wurde das elf Tonnen schwere Museumsexponat auf einen Sattelzug verladen. Mittlerweile ist es im Museum "PS.SPEICHER" angekommen und als Leihgabe Teil der Sonderausstellung "Tempo. Tempo! Tempo?". "Die Schau dreht sich um das Thema Geschwindigkeit.
Das Automobilmuseum war auf der Suche nach Lokomotiven, die bei diesem Thema noch vor den Autos von großer Bedeutung sind", sagt Museumsleiter Maximilian Claudius Noack (50). Seine Ziele sind eine enge Zusammenarbeit und Besucher, die sich für den Schauplatz Eisenbahn in Chemnitz begeistern.
Besonders ist die Historie der HF 2738. Ab 1918 wurden Heeresfeldbahnen in der Sächsischen Maschinenfabrik, vormals Richard Hartmann, in Chemnitz gebaut.
Das Militär hatte Eisenbahnen schon früh als strategische Einsatzfahrzeuge für Truppen, Material und Versorgungsgüter im Fokus. Nach dem Ersten Weltkrieg ging die HF 2738 in private Nutzung über, landete in Mosambik und war später auf Zuckerrohrplantagen im Sambesi-Delta im Einsatz. Nach dem Weiterverkauf nach England Ende der 1990er-Jahre kehrte die Lok wieder nach Chemnitz zurück.
"Seit 2000 ist sie wieder ein Chemnitzer Kind", so Noack. Ein Vereinsmitglied habe sich für die Restauration eingesetzt. Unter 30 Feldbahnen ist sie die einzige Militärfeldbahn.
Titelfoto: Sven Gleisberg