Darum bekommen einige junge Chemnitzer Post vom Bürgermeister
Chemnitz - Derzeit bekommen einige junge Chemnitzer Post von Oberbürgermeister Sven Schulze (51, SPD). Dabei geht es um eine Online-Umfrage.
Bei der Umfrage möchte die Stadt wissen, was junge Menschen im Alter von 16 bis 20 Jahren über die Stadt denken.
"Mit dieser Befragung sollen erstmals die Beweggründe untersucht werden, warum sich junge Menschen in der Phase ihres Ausbildungsabschlusses und Eintritts in das Berufsleben dafür entscheiden, ihren Lebensweg hier oder andernorts fortzusetzen", so das Rathaus.
Heißt im Klartext: Die Stadt will mit der Umfrage wissen, wie man künftig junge Leute in Chemnitz behalten kann.
Insgesamt 6000 junge Einwohner und Einwohnerinnen wurden für die Befragung zufällig ausgewählt. Die Teilnahme ist freiwillig. In dem Brief des Oberbürgermeisters ist ein Zugangscode, mit dem die jungen Chemnitzer unter www.chemnitz.de/jugendbefragung die Befragung starten können.
"Die Beantwortung der Fragen nimmt etwa 15 Minuten in Anspruch. Sie erfolgt anonym", heißt es. Die zusammengefassten Ergebnisse der Befragungen sollen in den kommenden Monaten veröffentlicht werden.
Bevölkerungs-Berechnung zeigt: Chemnitz könnte bis 2035 viele Einwohner verlieren
Junge Menschen weiterhin in Chemnitz zu halten - das ist das Ziel des Rathauses. Angesichts einer Bevölkerungs-Berechnung für Chemnitz ist das auch bitter nötig.
Denn: Im schlechtesten berechneten Szenario würde die Stadt bis 2035 mehr als 16.000 Einwohner verlieren - das wären etwa 6,6 Prozent weniger als 2021.
Ein Grund dafür ist die Altersstruktur - es gibt mehr Sterbefälle als neue Geburten. Zudem zieht es viele junge Leute nach Dresden oder Leipzig. Genau aus diesem Grund will die Stadt durch die Befragungs-Ergebnisse konkrete Maßnahmen treffen, damit junge Menschen in Chemnitz bleiben.
Übrigens: Chemnitz ist die einzige Großstadt in Sachsen, die in den Bevölkerungs-Prognosen wohl Einwohner verliert. Die Städte Leipzig und Dresden hingegen können laut aktuellen Einschätzungen bis 2035 Tausende Zuzüge erwarten.
Titelfoto: Uwe Meinhold