Nach positivem PCR-Test: Chemnitzerin saß mit Sohn in der Ostsee-Reha fest

Chemnitz - Ein fehlendes Corona-Testergebnis und seine Folgen: Silke Markert (43) und Sohn Leon (11) aus Chemnitz wollten eine Reha an der Ostsee antreten. Doch weil der Corona-Test des Jungen positiv ausfiel, sollten sie kurz nach Anreise direkt wieder nach Hause fahren. Dabei hatte ihnen die Klinik ausdrücklich erlaubt, sich ohne Testergebnis auf den Weg zu machen.

Der Zugang zum Quarantänezimmer in der Klinik.
Der Zugang zum Quarantänezimmer in der Klinik.  © privat

Noch kann Silke Markert die verrückte Odyssee in die Reha-Klinik in Kölpinsee (Usedom) nicht begreifen. Eigentlich sollte ihr Sohn, der unter Allergien leidet, an der Ostsee durch Therapien regenerieren. Doch die Reha wurde zum Albtraum: "Ich bin geschockt über die Vorgehensweise, war völlig fertig!"

Bei der Anreise am Dienstag mussten beide einen negativen, maximal 48 Stunden alten PCR-Test vorlegen. Das Testergebnis der Mutter vom Montag lag vor, das des Sohns ließ auf sich warten.

Vermutlich war das Labor wegen der 4. Corona-Welle überlastet. Trotzdem sollten die Chemnitzer anreisen - so forderte es die Klinik in einer E-Mail.

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Vor Ort dann der Schock: Leons PCR-Test war positiv - obwohl ein Schnelltest vor Anreise negativ ausfiel.

Laut Klinik-Arzt sollten die Chemnitzer sofort wieder abreisen. Problem: Sie waren nicht mit dem Auto, sondern per Bahn angereist. Daher landeten beide für zwei Tage im Quarantänezimmer.

Der Schnelltest war negativ, der PCR-Test positiv.
Der Schnelltest war negativ, der PCR-Test positiv.  © privat
Silke Markert (43) und Sohn Leon (11) müssen noch in häuslicher Quarantäne ausharren.
Silke Markert (43) und Sohn Leon (11) müssen noch in häuslicher Quarantäne ausharren.  © Ralph Kunz

Weitere Tests wurden verweigert

Der Aufenthalt in der Reha-Klinik auf Usedom wurde für die Familie zum Albtraum.
Der Aufenthalt in der Reha-Klinik auf Usedom wurde für die Familie zum Albtraum.  © PR

"Weitere Tests wurden uns verweigert. Im Zimmer gab es weder Seife noch Desinfektionsmittel. Die Zustände waren nicht zumutbar", so die 43-Jährige.

Mithilfe des Chemnitzer Gesundheitsamtes konnte schließlich ein Fahrdienst organisiert werden.

Der Zuschlag für die Nachhol-Reha - diesmal in Graal-Müritz - steht auch. Die Familie will wegen der Zu- und Umstände auf Schadenersatz klagen.

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Auf Nachfrage erklärte Rolf Herzog, Sprecher der Johannesbad-Gruppe: "Als Fachklinik mit einem klaren Auftrag zur Herstellung und Wiederherstellung von Gesundheit nehmen wir das Thema Corona ausgesprochen ernst."

Zu den Vorwürfen will er sich selbst ein genaues Bild machen und sich danach äußern.

Titelfoto: Ralph Kunz

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