Chemnitzer Windkraft-Gegner streiten sich mit Grünen-Stadtrat
Chemnitz - Noch dreht sich kein Windrad, aber schon fliegen die Fetzen! Der geplante Windpark in Chemnitz-Euba ist jetzt auch in der Politik angekommen. Die örtliche Bürgerinitiative "Gegenwind" fühlt sich von Stadtrat und MdL Volkmar Zschocke (54, Grüne) verunglimpft.
Anlass ist ein Aufsatz Zschockes, den er auf seiner Website und in den Sozialen Medien teilt. "Windkraftstreit Euba: Fakten statt Propaganda", so die Überschrift.
Darin greift der Politiker Thesen von Windkraftgegnern auf, um sie - inhaltlich und bildlich - vor dem Hintergrund der drei geplanten großen Windräder in Euba mit Argumenten zu entkräften, wie er auf Anfrage unterstreicht.
Allerdings rechnet Zschocke im Text auch mit der bundesweiten Initiative "Vernunftkraft" ab - ein Anti-Windkraft-Lobbyverband, der politisch von der AfD unterstützt wird - und stellt eine Nähe zu den Protesten in Euba dar.
Denn: "Gegenwind" verteilte im Vorfeld einer Informations-Veranstaltung des Windparkinvestors "Vernunftkraft"-Flyer mit eigenem Infomaterial.
"Wir haben mit 'Vernunftkraft' nichts zu tun", sagte Frank Hirsch (52) von "Gegenwind". Zschocke solle sich mäßigen, er betreibe nichts als "grünen Lobbyismus". Zschocke verweist hingegen auf die Website von "Vernunftkraft", die "Gegenwind" erwähnt.
Titelfoto: Kristin Schmidt, 123rf/dolva, Ralph Kunz