Chemnitz - Schnarchen raubt Millionen Menschen den Schlaf - und bringt Beziehungen ins Wanken. Ein Start-up aus Chemnitz sagt dem nächtlichen Lärm jetzt den Kampf an: "Deep Breath" heißt das Projekt, das mit smarter Technik die Atmung trainiert und das Schnarchen stoppt.
Die Idee? Kein Pflaster, kein Spray, keine Medikamente - sondern ein Trainingsprogramm für die Atmung. Mit Sensor-Gurt und App wird gezeigt, wie man wirklich richtig atmet.
"Viele Menschen atmen flach, das ist total falsch", sagt Geschäftsführer Thomas Mäder (46). Er hat ursprünglich Dehnungssensoren entwickelt - und irgendwann gemerkt: "Da geht mehr!"
Seit 2019 tüftelt er mit einem Team aus Atemtrainern, Designern und Programmierern an der Lösung. Der Sensor-Gürtel misst, wo und wie tief man atmet, und zeigt live in der App, was man verbessern kann. Ziel: tiefer und ruhiger atmen statt flach und hektisch.
Das bringt nicht nur ruhigere Nächte, sondern auch weniger Rückenschmerzen, mehr Energie und bessere Regeneration.
Einstiegspreis für Gürtel und App: 222 Euro
Sogar eine Volleyballmannschaft in Linz wird den Gurt bald im Alltag testen. Die Trainings lassen sich flexibel anpassen, auch individuelle Übungspläne sind möglich. Der Akku hält bis zu zwei Wochen, geladen wird per USB-C.
"Unser Ansatz wirkt über das Schlafzimmer hinaus - gegen Stress, Asthma oder Erschöpfung." Erste Testkunden nutzen das System bereits, der Marktstart ist, falls alles gut läuft, für Anfang nächsten Jahres geplant. Einstiegspreis für Gürtel und App: 222 Euro.
Mäder ist überzeugt: "Wir müssen weg von Symptombehandlung. Atmung ist der Schlüssel und jeder kann es lernen."
In der Regeln spüre man langfristige Effekte nach zwei bis drei Monaten. "Man fühlt sich fitter, weniger kurzatmig und das Schnarchen lässt nach."
Das soll gegen Schnarchen helfen
Schnarchen lässt sich beheben, indem die eigene Atemmuskulatur gestärkt wird, sagt Thomas Mäder. Er empfiehlt, herauszufinden, wie stark die eigene Atmung ausgeprägt ist.
Dazu tief einatmen und dann die Luft anhalten. Wenn man unter 20 Sekunden schon den Drang zum Einatmen spürt, dann sollte die Atemmuskulatur gestärkt werden.
Eine Übung zur Stärkung wäre die 4er-Boxatmung. Dabei atmet man vier Sekunden lang ein, hält die Luft für vier Sekunden, atmet dann vier Sekunden lang aus und hält erneut für vier Sekunden. Diese Methode verlangsamt die Atmung und entspannt den Körper.
Sie ist auch gut mit dem Spazierengehen kombinierbar.