Der Abrissbirne entkommen: Chemnitzer Marathon-Turm strahlt wieder

Chemnitz - Der "Marathonturm" am Chemnitzer Sportforum ist fertig saniert: Am heutigen Freitagvormittag wurde das historische Bauwerk eingeweiht.

Er strahlt wieder: Der "Marathonturm" am Chemnitzer Sportforum wurde am heutigen Freitag feierlich eingeweiht.
Er strahlt wieder: Der "Marathonturm" am Chemnitzer Sportforum wurde am heutigen Freitag feierlich eingeweiht.  © Ralph Kunz

Sportbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (63, parteilos) und Baubürgermeister Michael Stötzer (50, Grüne) übergaben den Schlüssel symbolisch an Christian Pöhler (43), den Leiter der Geschäftsstelle des Olympiastützpunktes Sachsen e. V.

Anschließend gab es Führungen durch den siebengeschossigen Turm. Im Untergeschoss soll künftig der Olympiastützpunkt, ein Sportarzt und ein Leistungsdiagnostik-Zentrum einziehen. In den anderen Etagen sind Räume für Büros und Veranstaltungen vorgesehen.

Das Highlight: Ein riesengroßer Empfangssaal in der Mitte des Gebäudes. Dort sollen künftig erfolgreiche Athletinnen und Athleten empfangen werden. Und: Der Ausblick von der obersten Etage ist einfach grandios. Hier schaut man über ganz Chemnitz, bei gutem Wetter sogar bis ins Erzgebirge.

Chemnitz: Straßenschild in Chemnitz falsch geschrieben: Das sagt das Rathaus dazu
Chemnitz Lokal Straßenschild in Chemnitz falsch geschrieben: Das sagt das Rathaus dazu

Dass der zwischen 1933 und 1938 erbaute Turm überhaupt saniert wurde, grenzt beinahe an ein Wunder. Ex-Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (61, SPD) wollte das Bauwerk aus ideologischen Gründen abreißen lassen. Doch nach Widerstand von Politik und Denkmalschutz wurde das Gebäude aufwändig saniert.

"Der Turm ist für Chemnitz wie ein Wahrzeichen, weshalb er mit Leben gefüllt werden muss", sagte Projektleiter Andreas Hüppe (66). Nun, nach drei Jahren Bauzeit, wird sich das historische Gebäude wieder mit Leben füllen.

Der historische Turm 2017: Hier war das Gebäude völlig vergammelt - es drohte, einzustürzen.
Der historische Turm 2017: Hier war das Gebäude völlig vergammelt - es drohte, einzustürzen.  © Uwe Meinhold
Vor einem Jahr nahm das Gebäude langsam Gestalt an.
Vor einem Jahr nahm das Gebäude langsam Gestalt an.  © Sven Gleisberg
Nun ist der "Marathonturm" am Chemnitzer Sportforum komplett saniert - er strahlt wieder.
Nun ist der "Marathonturm" am Chemnitzer Sportforum komplett saniert - er strahlt wieder.  © Ralph Kunz
Baubürgermeister Michael Stötzer (50, Grüne, l.) und Sportbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (63, parteilos) übergaben den Schlüssel symbolisch an Christian Pöhler (43), der den Olympiastützpunkt leitet.
Baubürgermeister Michael Stötzer (50, Grüne, l.) und Sportbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (63, parteilos) übergaben den Schlüssel symbolisch an Christian Pöhler (43), der den Olympiastützpunkt leitet.  © Ralph Kunz
Im unteren Teil des Gebäudes können sportmedizinische Behandlungen durchgeführt werden.
Im unteren Teil des Gebäudes können sportmedizinische Behandlungen durchgeführt werden.  © Ralph Kunz
Der große Empfangssaal im Inneren es Turmes: Hier sollen künftig erfolgreiche Sportler empfangen werden.
Der große Empfangssaal im Inneren es Turmes: Hier sollen künftig erfolgreiche Sportler empfangen werden.  © Ralph Kunz

Große Herausforderung für Sanierung: Gebäude war völlig vergammelt

Im Juni 2020 begannen die Bauarbeiten am 27 Meter hohen "Marathonturm". Es war allerhöchste Zeit: Das historische Bauwerk war völlig vergammelt, wäre beinahe eingestürzt!

Daher war die Sanierung eine große Herausforderung. Zunächst wurde der Rohbau stabilisiert, insbesondere das Dach. Anschließend wurde etappenweise der Innenausbau durchgeführt. Nun strahlt das historische Gebäude wieder.

Der "Marathonturm" ist eine Arbeit von Fred Otto (1883–1944), dem Architekten des Chemnitzer Stadtbades und des Museums Gunzenhauser.

Titelfoto: Ralph Kunz

Mehr zum Thema Chemnitz Lokal: