Chemnitzer Instagram-Richterin wagt Neustart in Südafrika
Chemnitz - Martina Flade (32) wurde bekannt durch Social Media, wo sie Strafrecht in einfachen Worten erklärt. Jetzt vollzieht die bekannte Juristin aus Chemnitz einen bemerkenswerten Wandel in ihrem Berufsleben: Nach Jahren als Richterin im Jugendstrafrecht entschied sie sich, ihre Position zum 1. Februar aufzugeben, um eine eigene Kanzlei in Chemnitz zu gründen.
Ein bedeutender Einfluss auf ihre Entscheidung war ihr Mann, der bereits als Finanzberater ortsunabhängig arbeitet. Flade plant, zukünftig viel Zeit unter anderem in Südafrika zu verbringen, wo sie ihre neue Tätigkeit als selbstständige Rechtsanwältin aufnehmen möchte.
"Ich hoffe, es dauert nicht allzu lange mit meiner Zulassung, weil ich schon gerne in Südafrika loslegen würde", erklärt sie.
In ihrer Zeit als Richterin lag Flades Schwerpunkt auf Verfahren, in denen sie oft mit schwierigen Lebensgeschichten konfrontiert wurde. "Gerade im Jugendbereich hatte ich oftmals Angeklagte, die eine sehr bewegte Kindheit hatten."
Sie betont, wie wichtig es ihr war, nicht nur Strafen zu verhängen, sondern auch erzieherisch tätig zu werden.
Besonders sinnstiftend war für sie, wenn sie Jugendliche in ihrer Entwicklung unterstützen konnte.
Chemnitzer Instagram-Richterin über Neuanfang: "Die Entscheidung sollte gut durchdacht sein"
Jetzt möchte sie ihre Erfahrung und ihr Engagement in der Beratung einbringen, um Mandanten zu helfen. "Nicht jeder ist so wortgewandt, dass er seine Beweggründe darlegen kann", erklärt Flade.
Ihre juristischen Inhalte und ihre persönliche Reise dokumentiert sie auf Instagram und TikTok, wo sie insgesamt mehr als 100.000 Follower erreicht.
Flade ermutigt alle, die über einen beruflichen oder persönlichen Neuanfang nachdenken, sich intensiv mit ihren eigenen Beweggründen zu beschäftigen.
"Die Entscheidung sollte nicht impulsiv sein, sondern gut durchdacht." Gleichzeitig betont sie, sich nicht von den Meinungen anderer verunsichern zu lassen: "Man lebt sein eigenes Leben, nicht das der anderen."
Titelfoto: Ralph Kunz