Chemnitzer IHK-Chef gegen Bürokratie-Flut: "So kann ich nicht arbeiten"
Chemnitz - "So kann ich nicht arbeiten!": Max Jankowski (31), Chef der Chemnitzer IHK, ist Gesicht und optisches Aushängeschild einer neuen bundesweiten Kampagne der Industrie- und Handelskammern.
Hintergrund ist ein Forderungskatalog gegen Hemmnisse für die mittelständische Wirtschaft: Bürokratie-Flut, mangelnde Digitalisierung oder kaum planbare Kosten.
"Wir wollen endlich in Berlin gehört werden!", fordert Jankowski, der im erzgebirgischen Lößnitz eine Gießerei leitet. "Durch ein neues Gesetz müssen wir gerade mal wieder fast 100 Anträge mit 120 Paragrafen ausfüllen und dazu 800 Seiten Leitfaden lesen. Wer soll das denn noch stemmen?
Und wenn man Fragen hat, geht in Berlin nur der Anrufbeantworter ran. So langsam fühle ich mich wie Asterix und Obelix, die sich den Passierschein A 38 besorgen sollten."
Die Social-Media-Kampagne wird gerade über LinkedIn und Instagram ausgespielt. Außerdem gibt es das Motiv auch als Postkarte, damit die Botschaften auch in der analogen Welt ankommen.
"Die erste, die ich in der Hand hatte, habe ich gleich nach Berlin ans Ministerium geschickt", sagt Max Jankowski. "Man hatte mich angesprochen, ob ich das Bild machen möchte. Ich habe mich geehrt gefühlt. Die jungen Geschäftsführer bundesweit sollen damit sehen, wir kämpfen für euch."
Titelfoto: imago/photothek, Kristin Schmidt