Chemnitzer Hundetrainer rettet Haustiere aus der Ukraine
Chemnitz - Millionen Ukrainer fliehen aus dem russischen Bombenhagel und finden fern der Heimat Aufnahme. Zurück bleiben zahllose Haustiere, um die sich niemand kümmert. Fast niemand - der Chemnitzer Hundetrainer Sascha Winkler (35) hat ein Netz von Tierrettern aufgebaut.
"Bisher habe ich bei rund 30 Reisen in die Ukraine fast 500 Hunde, aber auch Katzen in Sicherheit gebracht", sagt der Chemnitzer.
Die meisten Tiere bringt er aus den Kriegsgebieten in die ruhigere Westukraine, nach Polen, Süd- und Osteuropa, Deutschland - und nach Chemnitz. "Ich vermittle Tiere nur in Familien, die ich kenne oder die als seriös geschildert werden. Natürlich nach Quarantäne."
Sascha Winkler ist genervt von Tierrettern, die sich in den ersten Kriegstagen im sicheren Lwiw fotografieren ließen "und jetzt nicht mehr da sind". Der Chemnitzer selbst reist in die gefährlichsten Gegenden. "Vor zwei Wochen war ich in Charkiw. Neben uns schlugen Bomben ein, Splitter trafen das Auto. Aber ich war früher mit der Bundeswehr in Afghanistan, ich habe Schlimmeres gesehen."
Winkler war in Butscha, will nach Mariupol. Er holte traumatisierte Hunde, solche mit abgerissenen Pfoten. Auch eine Katze mit doppeltem Kieferbruch und nur noch einem Auge brachte er in Sicherheit. Er tut es, weil es sonst keiner tut, sagt der Hunde-Profi.
Mit ihm hilft ein engagiertes Netzwerk. Für diese Arbeit sammelt Sascha Winkler Spenden - in seinem Chemnitzer Büro in der Bernsdorfer Straße 39. Wer möchte, kann auch direkt >>>hier spenden.
Titelfoto: Uwe Meinhold