Chemnitzer Frauenzentrum kämpft gegen Aus: "Wir können hier nicht einfach die Tür zuschließen"

Chemnitz - Das drohende Aus für das Frauenzentrum "Lila Villa" auf dem Kaßberg in Chemnitz sorgt weiter für Wirbel. Durch die Haushaltsmisere soll der städtische Zuschuss von 113.000 Euro künftig wegfallen.

Die ehrenamtliche Bibliothekarin Sylvia Drewes-Wege (67) und Leiterin Anja Hüttner (51) wissen nicht, ob es für das Frauenzentrum "Lila Villa" weitergeht.
Die ehrenamtliche Bibliothekarin Sylvia Drewes-Wege (67) und Leiterin Anja Hüttner (51) wissen nicht, ob es für das Frauenzentrum "Lila Villa" weitergeht.  © Sven Gleisberg

Die Mitarbeiterinnen der 1989 gegründeten Einrichtung mit speziellen Bildungs- und Schutzangeboten für Frauen wollen aber weiter um den Erhalt der "Lila Villa" kämpfen.

"In Schockstarre zu verfallen, bringt uns in dieser Situation nicht weiter", sagt Leiterin Anja Hüttner (51). "Wir haben mit den Stadtratsfraktionen Kontakt aufgenommen und an den Bürgermeister geschrieben."

Konkret geht es um die beiden Leiterinnen (eine Vollzeitstelle), zwei Minijobber und 13 Ehrenämtler, die eine ungewisse Zukunft vor sich haben. Außerdem braucht die Einrichtung einen Mietzuschuss. Etwa 330 Frauen kommen jede Woche in die Kaßbergstraße, die künftig vor verschlossenen Türen stehen würden.

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Gehört haben die Mitarbeiterinnen aus der Stadtverwaltung bislang gar nichts. "Wir wüssten auch gern, was mit uns passieren wird und vor allem wann", so Anja Hüttner. "Es laufen Verträge wie der Mietvertrag, wir können ja am 31. Dezember hier nicht einfach die Tür zuschließen."

Das Frauenzentrum "Lila Villa" in der Kaßbergstraße wurde 1989 in einem früheren Stasi-Gebäude begründet.
Das Frauenzentrum "Lila Villa" in der Kaßbergstraße wurde 1989 in einem früheren Stasi-Gebäude begründet.  © Sven Gleisberg

Aus Teilen des Stadtrats, so vom BSW und den Linken, kommt bereits Widerstand gegen die Streichung der städtischen Zuschüsse. Am 11. Dezember hat der Rat das Thema auf der Tagesordnung.

Titelfoto: Sven Gleisberg

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