Chemnitzer Energieversorger denkt über neue Müllverbrennung nach

Chemnitz - Erst verwerten, dann verbrennen - dieser Chemnitzer Grundsatz steht mit dem Aus der Abfallsortieranlage am Weißen Weg auf der Kippe. Richtet Eins Energie seine Pläne für eine Müllverbrennungsanlage im Chemnitztal schon danach aus und plant ein Kraftwerk für unbehandelten Müll?

Auf dem Gelände des Heizkraftwerks Nord plant der Energieversorger Eins eine Müllverbrennungsanlage.
Auf dem Gelände des Heizkraftwerks Nord plant der Energieversorger Eins eine Müllverbrennungsanlage.  © imago/Sylvio Dittrich

Der Energieversorger verweist nach TAG24-Anfrage auf die von den Kommunen gesetzten Rahmenbedingungen: "Die Art der Anlage ist abhängig von den kommunalen Ausschreibungen. Grundsätzlich prüft Eins verschiedene infrage kommende Technologien. Darunter ist auch die Variante eines Ersatzbrennstoff-Kraftwerkes."

Zu Ersatz-Brennstoff (EBS) war der Restmüll in Chemnitz nach der Vorbehandlung am Weißen Weg seit 2005 verpresst worden, um im Braunkohlekraftwerk Jänschwalde mitverbrannt zu werden.

Wegen des Braunkohleausstiegs endet der behandelte Müll seit 2020 ungepresst in der Müllverbrennungs-Anlage Zorbau in Sachsen-Anhalt, die technologisch eigentlich für unbehandelten Abfall ausgelegt ist.

Die Abfallsortieranlage am Weißen Weg soll bis 2025 schließen.
Die Abfallsortieranlage am Weißen Weg soll bis 2025 schließen.  © Kristin Schmidt

"Durch den Braunkohleausstieg gehen die Kommunen mehr und mehr dazu über, die Abfälle in herkömmlichen Hausmüllverwertungsanlagen verbrennen zu lassen. In EBS-Anlagen muss der Restabfall energieintensiv aufbereitet und getrocknet werden", hieß es von Eins Energie.

Titelfoto: imago/Sylvio Dittrich

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