Chemnitzer bekommen Mecker-Ecke im Internet
Chemnitz - Chemnitz bekommt jetzt auch ein Mängel-Meldesystem für die Bürger. Das beschloss der Stadtrat auf Antrag der FDP.
Vize-Fraktionssprecher Jens Kieselstein (42) begründete den Antrag: "Egal ob kaputte Straßenlaterne oder neues Schlagloch, Mängel treten im gesamten Stadtgebiet auf, oftmals kurzfristig. Die Verwaltung kann das Stadtgebiet nicht in Echtzeit auf Mängel beobachten, die Bürger schon."
Die FDP setzt auf eine Einbindung von Chemnitz ins Bürgerportal des Freistaats. Der Liberale ätzte: "Selbst Großstädte wie Brand-Erbisdorf sind drin. Offenbar hat die Stadt Angst vor Mehrarbeit."
Darauf deutet die Stellungnahme der Verwaltung zum FDP-Antrag hin. Bürgermeister Knut Kunze (51, parteilos) wies darauf hin, dass es keine Kapazitäten für eine Clearingstelle gebe, die die Meldungen prüfe und Arbeitsaufträge auslöse.
Ein Einwand, der Jens Kieselstein nicht einleuchtet: "Offenbar befürchtet die Stadt eine Flut von Mängelmeldungen. Ich denke, es sollte nicht so schwer sein, sinnige Eingaben von unsinnigen zu trennen. Und so viele Meldungen wird es nicht geben, müssen die Bürger doch einen Text tippen und eventuell Bilder hochladen, um das Problem zu beschreiben."
Nun muss die Verwaltung handeln und bis zum Herbst eine eigene Mecker-Ecke im Beteiligungsportal erstellen.
Titelfoto: Montage: IMAGO/Jake Jakab, Kristin Schmidt, Maik Börner