Schwarzkiefer verhindert 10-Millionen-Euro-Bauprojekt in Chemnitz

Chemnitz - Wohnidyll statt Gammel-Ruine - in der Zschopauer Straße 174 in Chemnitz hatte der Chemnitzer Bauträger Theed Projekt GmbH große Pläne. Doch die scheitern seit mittlerweile zwei Jahren am Zank um eine Schwarzkiefer.

Der Schutthaufen der abgerissenen Ruine in der Zschopauer Straße 174 ist mittlerweile zugewuchert.
Der Schutthaufen der abgerissenen Ruine in der Zschopauer Straße 174 ist mittlerweile zugewuchert.  © Kristin Schmidt

Die bröckelnde Ruine am Stadteingang hatte jahrelang für Ärger und Gefahr gesorgt. Als sie Anfang 2022 abgerissen wurde, war die Freude im Wohnviertel groß.

An gleicher Stelle sollten drei Wohnhäuser mit Eigentums- und Mietwohnungen entstehen: Rund zehn Millionen Euro wollte die Firma Theed in das "Wohnidyll am Pleißnerpark" investieren.

Passiert ist nichts. Stattdessen liegt bis heute ein Berg aus Ziegeln auf dem Grundstück.

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"Es wurde ein Bauantrag für die Errichtung einer Wohnanlage gestellt, der jedoch aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht positiv beschieden werden konnte", teilte Baubürgermeister Michael Stötzer (52, Grüne) auf Anfrage von Stadträtin Jacqueline Drechsler (48, SPD) mit.

Stadträtin Jacqueline Drechsler (48, SPD) fragt sich, warum das angekündigte Bauprojekt so lange auf sich warten lässt.
Stadträtin Jacqueline Drechsler (48, SPD) fragt sich, warum das angekündigte Bauprojekt so lange auf sich warten lässt.  © Kristin Schmidt

Theed-Chef: "Prinzipiell möchten wir das Projekt nach wie vor umsetzen"

Die Pläne für die geplante Wohnbebauung liegen seit Jahren in der Schublade.
Die Pläne für die geplante Wohnbebauung liegen seit Jahren in der Schublade.  © Visualisierung: Theed Projekt Gruppe

Konkret geht es um die Fällgenehmigung für eine Schwarzkiefer, die den Vorstellungen der Planer für den Neubau im Weg steht.

"Wir haben gegen den Bescheid Widerspruch eingelegt und warten auf die Entscheidung der Landesdirektion", sagt Theed-Geschäftsführer Jochen Grüner (42) auf TAG24-Anfrage. "Prinzipiell möchten wir das Projekt nach wie vor umsetzen."

Die Baupläne zu verändern, war für das Unternehmen bisher keine Option: "Das wäre mit erheblichen Mehrkosten verbunden und eine Wohnung würde wegfallen", so der Firmenchef.

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Für die Stadträtin schwer vorstellbar: "Wenn ein Wille ist, wäre sicher auch ein Weg. Zumindest könnte der Ziegelberg beräumt werden. Auch als Zeichen guten Willens".

Titelfoto: Kristin Schmidt

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