Chemnitzer Athletin kämpft für ihren Olympia-Traum: "Wir turnen mit Schmerzen"

Chemnitz - Andere Mädels in ihrem Alter gehen Feiern, machen Reisen oder Shopping-Trips: Für all das hat Emma Malewski (19) kaum Zeit. Die Profi-Turnerin trainiert für ihren großen Traum, für die Olympischen Sommerspiele 2024. Wie hart der Weg ist, zeigt die Reportage "Rabiat" im ARD.

Emma Malewski (19) aus Chemnitz will 2024 an den Olympischen Sommerspielen in Paris teilnehmen. Bis dahin ist es ein langer, harter Weg.
Emma Malewski (19) aus Chemnitz will 2024 an den Olympischen Sommerspielen in Paris teilnehmen. Bis dahin ist es ein langer, harter Weg.  © Radio Bremen

"Wir turnen mit Schmerzen", sagt die 19-Jährige ganz offen: "Jede Turnerin hat irgendwas, was ihr wehtut." Dennoch hält Emma an ihrem Traum fest - sie will unbedingt an den Olympischen Spielen 2024 in Paris teilnehmen.

Bis dahin ist es ein weiter, steiniger Weg. Etwa 30 Stunden pro Woche Training, kaum Freizeit, und immer wieder Schmerzen - all das nimmt die 19-Jährige in Kauf. "Ich finde, in dieser Sportart muss man Opfer bringen, um einfach vorwärtszukommen", sagt sie.

Vor sechs Jahren zog Emma Malewski von Hamburg nach Chemnitz. Seitdem trainiert sie am Olympiastützpunkt. In ihrem kleinen Internats-Zimmer erinnert fast alles an ihre große Leidenschaft. Über ihrem Bett sind zwei Medaillen platziert, die sie 2022 bei den Turn-Europameisterschaften gewonnen hatte.

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Um diese Medaillen abstauben zu können, war viel Training notwendig. Als sie mit sechs Jahren mit Turnen anfing, wusste sie noch nicht, wie hart der Trainingsalltag ist. "Leistungssport ist heftig", sagt die 19-Jährige.

Psychische Gewalt und Motivation - das sei ein ganz schmaler Grat, erzählt Emma. Ab und an brauche man als Turnerin einen "Arschtritt", um voranzukommen.

Bei der Europameisterschaft 2022 räumte Emma Malewski die Goldmedaille am Schwebebalken ab.
Bei der Europameisterschaft 2022 räumte Emma Malewski die Goldmedaille am Schwebebalken ab.  © Sven Beyrich/dpa
Für ihren Turn-Erfolg nimmt die 19-Jährige auch Schmerzen in Kauf.
Für ihren Turn-Erfolg nimmt die 19-Jährige auch Schmerzen in Kauf.  © Sven Beyrich/dpa

Psychische Qualen beim Profi-Turnen keine Seltenheit

Leiden für den Erfolg? Pauline Schäfer (26, r.) warf ihrer Ex-Trainerin Gabriele Frehse (63) vor, sie psychisch gequält zu haben.
Leiden für den Erfolg? Pauline Schäfer (26, r.) warf ihrer Ex-Trainerin Gabriele Frehse (63) vor, sie psychisch gequält zu haben.  © Kristin Schmidt

Anders war das bei Pauline Schäfer (26). Die Profi-Turnerin warf ihrer Trainerin Gabriele Frehse (63) vor, sie psychisch gequält zu haben. Auch weitere ehemalige Athletinnen aus dem Olympiastützpunkt in Chemnitz berichteten von Angst, Demütigungen, Beleidigungen und psychischen Folgeschäden.

Emma Malewski hingegen scheint mit dem enormen Druck gut klarzukommen. Abliefern, Bestleistung bringen - egal, wie es einem geht.

Nun sind die Erwartungen an sie durch den gewonnenen Europa-Titel am Schwebebalken im Jahr 2022 hoch. Sie und ihre Trainer hoffen im kommenden Jahr auf eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen. Für Emma ein weiterer Ansporn, auch in den kommenden Monaten alles zu geben.

Die ganze Reportage über Emma könnt Ihr Euch in der ARD Mediathek anschauen.

Titelfoto: Bildmontage: Sven Beyrich/dpa, Radio Bremen

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