1000 Teilnehmer und 1000 Polizisten bei Trauerfeier für "HooNaRa"-Gründer
Chemnitz - Fast 1000 Trauergäste auf dem Friedhof der St. Michaeliskirche, darunter viele Hooligans aus dem In- und Ausland, mehr als 1000 Polizisten in der Stadt und ein Verkehrs-Chaos in der Annaberger Straße: Die Beisetzung für den verstorbenen Gründer der rechtsextremen Vereinigung "HooNaRa" (Hooligans-Nazis-Rassisten) verlief friedlich.

Die Polizei war auf alles vorbereitet. Schon vormittags sicherten massive Kräfte aus Sachsen, Berlin und Thüringen die Innenstadt, linke Treffs (Weltecho) und jüdische Orte (Synagoge, Restaurant Schalom). Als die ersten Freunde von Thomas Haller auf dem Parkplatz des Altchemnitz-Centers eintrafen, kontrollierten Beamte in der Annaberger Straße einzelne Autos, zeigten viel Präsenz.
Kurz vor 14 Uhr liefen die Teilnehmer der Beerdigung zum Friedhof, legten Blumen und Kränze auf dem Sarg ab. Darunter auch politische Bekenntnisse wie Schleifen mit Reichsadler. Für Ärger sorgten Kränze mit CFC-Logo. Der Fußballclub erstattete Anzeige wegen "Emblemmissbrauchs".
Ärger könnten auch vermutlich linke Internetnutzer bekommen. Unter dem Account "asrchemnitz" zeigten sie einen Springerstiefel in einem Container für braunes Altglas, darunter "Ruhe in Frieden, Tommy".
Ein ASR-Sprecher: "Wir prüfen das." Erleichtert über den friedlichen Verlauf war St.-Michaelis-Pfarrer Johannes Hofmann (51): "Meine Gebete wurden erhört."


