Neefestraße, Neefepark: Wer waren eigentlich die Neefes?
Chemnitz - Fast alle Chemnitzer fuhren schon einmal auf der Neefestraße oder kauften im Neefepark ein. Aber nur wenige können mit dem Namen etwas anfangen. Am Donnerstag wurde vier Persönlichkeiten im Neefepark mit einem Neefe-Stein und einem Dreibrüderstein ein Denkmal gesetzt.

Das Patrizier-Geschlecht der Neefes mit 13 Stammbaum-Linien und 1250 Sprösslingen stammt von der Mosel. Im Erzgebirge fanden sie neben Silber auch Steine zum Färben und Bleichen von Tuch.
Johann (1499-1574) und Caspar Neefe (1514-1579) waren Kurfürsten-Leibärzte, Paul Neefe (1507-1566) steinreicher Tuchhändler und Chemnitzer Bürgermeister. Die drei Brüder wurden vom Habsburger Kaiser Ferdinand I. 1559 geadelt.
Unbekannter ist der "arme Schneidersohn" Christian Gottlob Neefe (1748-1798) aus Chemnitz. Er studierte Jura in Leipzig, schrieb dann aber Opern. Als Hoforganist in Bonn wurde er 1782 Lehrer von Ludwig van Beethoven (damals 12).
Die beiden Gedenksteine aus Hilbersdorfer Tuff entstanden auf Idee der Robert-Schumann-Philharmonie.
Die Schülerinitiative "Freude nachhaltig" gestaltete, Musikwissenschaftler Christoph Koop (42) recherchierte und Joachim Zehme (50) leitete das Projekt.


Die Steine sind ein Beitrag zur Kulturhauptstadt. Hauptsponsor ist der Neefepark: "Chemnitz kann stolz auf diese Familie sein", sagte Centermanager Manfred Haendly.
Titelfoto: Kristin Schmidt