Chemnitz' größter Mittelalter-Fan stellt auf Burg Scharfenstein aus

Chemnitz/Drebach - Schon als Kind verlor Christian Höppner (32) aus Chemnitz-Einsiedel sein Herz an das Mittelalter. Schlösser, Ritter, Lanzen: Aus dem Kinderhobby ist eines für Erwachsene geworden. Mittlerweile verfolgt Höppner die hiesigen Spuren des Mittelalters, wälzt historische Dokumente. Selbst beruflich ist er in Burgen und Schlössern unterwegs.

Mittelalterfan durch und durch: Mit seinem Ritter-Fundus stellt Christian Höppner (32) den Großteil der Exponate für eine Ausstellung auf Burg Scharfenstein.
Mittelalterfan durch und durch: Mit seinem Ritter-Fundus stellt Christian Höppner (32) den Großteil der Exponate für eine Ausstellung auf Burg Scharfenstein.  © Uwe Meinhold

Wird Höppner nach einer Bestandsaufnahme aus seinem Mittelalterfundus gefragt, muss der 32-Jährige erst mal grübeln: "Mit den Waffen könnte ich ein ganzes Lager füllen, das dürften so 50 Stück sein. Dazu sieben Rüstungen und mehr als 100 Kostüme."

Derzeit hat Höppner einen großen Teil ausgeliehen. Hauptsächlich mit Replika stellt der 32-Jährige aktuell den Großteil der Exponate der Ausstellung "Mythos Ritter" (2021) auf Burg Scharfenstein in Drebach. Und weil diese den Besuchern so gut gefällt, wurde sie jüngst um ein Jahr bis 2023 verlängert.

Das Gästebuch mit Dankschreiben musste schon ausgetauscht werden - es war kein Fitzelchen Platz zum Schreiben mehr frei.

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Auch der eine oder andere historische Schatz ist zu entdecken. Zum Beispiel ein Schuldnerschein, den Höppner im Einband einer Kirchenbibel aus dem 18. Jahrhundert gefunden hatte.

Die Burg Scharfenstein thront über Drebach. Ihr Ursprung geht auf das 13. Jahrhundert zurück.
Die Burg Scharfenstein thront über Drebach. Ihr Ursprung geht auf das 13. Jahrhundert zurück.  © Uwe Meinhold
Dieser Silberring soll aus dem 16. Jahrhundert stammen.
Dieser Silberring soll aus dem 16. Jahrhundert stammen.  © Uwe Meinhold
Kleine Schätze aus dem Mittelalter wie eine Gewandspange, eine Münze und Knöpfe.
Kleine Schätze aus dem Mittelalter wie eine Gewandspange, eine Münze und Knöpfe.  © Uwe Meinhold

Mittelalter-Fan besitzt historischen Schuldschein

Leider nicht mehr einlösbar: ein Schuldschein über 200 Gulden - genug, um ein Schiff im Mittelalter zu kaufen!
Leider nicht mehr einlösbar: ein Schuldschein über 200 Gulden - genug, um ein Schiff im Mittelalter zu kaufen!  © Uwe Meinhold

Das Papier selbst stammt aus dem Mittelalter: "Da wurden 200 Gulden verliehen und nie wieder zurückgezahlt. Das muss man sich mal vorstellen! Mit einer Gulde konnte man einen Handwerker eine Woche beschäftigen, mit 200 Gulden eine Privatarmee oder ein Schiff kaufen."

Weitere Schätze sind ein Silberring (circa 1530), ein alter Truhenschlüssel aus dem 16. Jahrhundert und ein Silbertaler aus dem 17. Jahrhundert.

Nicht einmal im Berufsleben lässt das Thema "Mittelalter" den Einsiedler so richtig los. Als Sicherheitsmann bewacht er das Schloss Lichtenwalde.

"Als es damals hieß, dass meine Firma einen Security-Mann für das Objekt sucht, habe ich natürlich sofort 'Hier!' geschrien", sagt Höppner und lacht.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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