Chemnitz: Claudia Roth besucht Kaßberg-Gefängnis
Chemnitz - Kulturstaatsministerin Claudia Roth (68, Grüne) stattete am gestrigen Sonntag Chemnitz einen überraschenden Besuch ab. Neben dem Theater im Spinnbau standen das geplante NSU-Dokumentationszentrum und der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis auf dem Programm. Jedoch musste das Zeitfenster des Besuchs gekürzt werden.
"Aufgrund der aktuellen Ereignisse um die Attacken auf Wahlkampfhelfer und Politiker nehme ich an der Demo in Dresden teil", so die 68-Jährige. Diese Angriffe haben ein Ausmaß erreicht, das in der Demokratie nicht mehr vertretbar sei.
Von den Projektbeteiligten ließ sich die Ministerin die geplanten Ausstellungsräume des NSU-Dokumentationszentrums zeigen.
"Ich finde es gut, dass im Zentrum von Chemnitz dieser Gedenkort installiert werden soll", so Roth. Auch in puncto Kulturhauptstadtjahr sei dieser Ort wichtig für die Erinnerungskultur.
Nächster Stopp war der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis, der sich vor allem mit persönlichen Schicksalen der Inhaftierten in der DDR-Zeit auseinandersetzt. Dort schrieb sie sich auch gleich ins Gästebuch ein.
"Wir haben enormen Nachholbedarf, diesen Teil deutscher Geschichte in unserer Erinnerungskultur zu verankern", meint Roth. Dabei kam die Ministerin auch mit Zeitzeugen ins Gespräch.
Titelfoto: Ralph Kunz