Ärger um Chemnitzer Bolzplatz ohne Unterstände und Sitzgelegenheiten
Chemnitz - Der Bolzplatz am Hübnerweg in Chemnitz-Harthau bietet einen traurigen Anblick: Die Fußballtore haben keine Netze, es gibt keine Sitzgelegenheit und auch keinen Unterstand. Schon 2021 sollte eine Verbesserung angeschoben werden. Dafür hatten sich Vertreter der Stadtverwaltung, Stadträte mit Jugendlichen getroffen. Jetzt sollte es eine Lösung geben - von der sich die jungen Leute und auch Stadträte verschaukelt fühlen.
"Im Jugendhilfeausschuss verkündete ein Vertreter des Grünflächenamtes, dass eine Lösung in Sicht wäre. Mit der Aufstellung von vier Wetterpilzen am Höhenweg wäre ein Unterstand geschaffen", wundert sich Linken-Stadtrat Klaus Bartl (73).
"Es ist ein starkes Stück, das als Lösung zu verkaufen. Der geplante Höhenweg verläuft einige Hundert Meter weit entfernt."
Auch Sozialarbeiter Andreas Grundig vom Harthauer Kinder- und Jugendtreff "Zur Alten Wanne" ist desillusioniert: "Die Motivation, die die Jugendlichen 2021 hatten, wie sie den Bolzplatz mitgestalten könnten, ist in den Keller gegangen. Das wundert nicht, wenn sich drei Jahre lang gar nichts tut und dann so etwas herauskommt."
Die Harthauer Jugendlichen wünschen sich einen Unterschlupf, damit sie auch bei schlechtem Wetter weiter bolzen können.
"Wir würden uns über eine Sitzgelegenheit mit Überdachung freuen", sagt Niclas (14). "Wenn der Bolzplatz aufgehübscht wird, dann würden wir öfter hier sein", so Matteo (12).
Linken-Stadtrat will sich für Jugendliche einsetzen
Stadtrat Klaus Bartl verspricht: "Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Wünsche der Jugendlichen nun endlich umgesetzt werden."
"Der 'Harthauer Wetterpilz' wird im Laufe des Jahres tatsächlich direkt am Harthauer Bolzplatz aufgestellt und ausnahmsweise nicht am Höhenwanderweg. Dies ist mit der Bürgerplattform abgestimmt", kündigte die Stadt jetzt an.
Hintergrund seien einerseits die Eigentumsverhältnisse am Höhenwanderweg in Harthau und andererseits der bekannte Bedarf nach einem Treffpunkt am Bolzplatz.
Titelfoto: Maik Börner