Nächste Runde im Chemnitzer Nachbarschaftsstreit: "Wir waren gar nicht so laut"

Chemnitz - Im Nachbarschaftsstreit Carl-von-Ossietzky-Straße gegen Lutherstraße in Chemnitz verhärten sich die Fronten. Beide Seiten kommunizieren über Rechtsanwälte, die des Dauerlärms bezichtigten Anwohner wehren sich.

Nancy Knauth (37, v.l.), Kai Wilhelms (38), Marcel (26) und Melissa Mader (21) verstehen die Vorwürfe nicht.
Nancy Knauth (37, v.l.), Kai Wilhelms (38), Marcel (26) und Melissa Mader (21) verstehen die Vorwürfe nicht.  © Maik Börner

Seit fünf Jahren liegen sich Anwohner in den Haaren. Es geht um einen Pavillon im Hinterhof. Dort treffen sich oft Anwohner und quatschen, teils bis spät in die Nacht. Nachbar Horst-Uwe Dietze (75) ist es zu laut.

Er führt Lärmprotokolle, beschwert sich regelmäßig bei Vermieter, Polizei und Ordnungsamt. Auch einige andere Anwohner finden es zu laut im Hof.

Gegen die Vorwürfe wehren sich die Nachbarn: "Wir unterhalten uns ganz normal", sagen Kai Wilhelms (38), Nancy Knauth (37), Melissa (21) und Marcel Mader (26). "Wenn es mal lauter wird, wie bei einer Einschulungsfeier, sagen wir vorher Bescheid."

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Sie fühlen sich zu Unrecht angegriffen: "Wir haben rumgefragt, außer bestimmten Personen beschwert sich keiner. Selbst die Polizei hat noch nie Lärm festgestellt."

Presse führe zur "nicht tragbaren Belästigung der Nachbarn"

Der Pavillon im Hinterhof ist der Streitpunkt der Nachbarschaft.
Der Pavillon im Hinterhof ist der Streitpunkt der Nachbarschaft.  © Maik Börner

Die Anwohner fordern die Beschwerdeführer auf, bei Lärm einfach mal direkt um Ruhe zu bitten. "Stattdessen filmt er Kinder und Erwachsene, beleidigt und belästigt uns."

Horst-Uwe Dietze bestreitet Fotos ("nur Hülle der Kamera") und schimpft: "Die sagen seit Jahren, dass es ruhig ist. Stimmt nicht."

Der Vermieter hat ebenfalls einen Anwalt eingeschaltet, um Druck auf den Beschwerdeführer zu machen. Jüngstes Schreiben an Dietzes Anwalt: Das Einschalten der Presse führe zu "einer nicht tragbaren, unzumutbaren Belästigung der Nachbarn".

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Bei weiteren Presseanfragen "sehen wir uns gezwungen, das Mietverhältnis baldmöglichst zu beenden".

Titelfoto: Maik Börner

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