Kiffen erlaubt! Wie groß ist das Interesse in Chemnitz seit der Legalisierung?
Chemnitz - Seit dieser Woche ist es möglich, Cannabispflanzen zum Eigenkonsum anzubauen. Wie ist die Lage in Chemnitz? Gibt es einen "Run" auf Produkte, die zum Anbauen benötigt werden?
Zum Eigenanbau werden neben den üblichen Dingen wie Erde, Töpfe und Dünger vor allem Lampen und die sogenannten Anbauzelte ("Growzelt") benötigt, damit das "Gras" in den eigenen vier Wänden wachsen kann.
Beim Gartenfachmarkt Zschopauer Straße gibt es bislang noch keine konkreten Auswirkungen der Legalisierung zu beobachten.
"Bis jetzt gab es noch keine konkreten Nachfragen zu bestimmten Produkten, die dafür nötig sind", so Marktleiter Laszlo Viranyi (41). Einen Ansturm auf beispielsweise Erde oder Töpfe sei nicht vorgekommen.
"Wahrscheinlich ist es dafür noch etwas zu früh", so der 41-Jährige.
Erste Lieferengpässe bei Anbau-Utensilien
Anders sieht die Situation beim "Chillhouse" in Chemnitz aus. Das Unternehmen, das zehn Filialen in Ostdeutschland betreibt, ist auf Produkte für den Eigenanbau von Cannabis spezialisiert.
"Wir haben in den letzten Tagen einen wahren Ansturm erlebt, den wir so nicht erwartet hätten", so Verkäufer Moritz Domenig (23). Bis auf Töpfe und Dünger wurden die Filialen quasi leergekauft.
Vor allem bei Lampen gibt es derzeit enorme Lieferprobleme. "Aktuell gibt es dafür keinen Liefertermin", so Steffen Dollase (41), der beim "Chillhouse" für den Einkauf zuständig ist.
Auch in puncto Erstberatung zum Anbau war der Ansturm groß. "Sogar Rentner waren schon im Geschäft und wollten sich beraten lassen", so Domenig. Dazu standen auch die Telefone im Geschäft in den letzten Tagen nicht still.
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt (2), Christian Charisius/dpa