Bruchbuden-Alarm: Chemnitzer Wohnungen müssen dringend saniert werden
Chemnitz - Bruchbuden-Alarm in Chemnitz! Ein Großteil der Wohnungen in Sachsens drittgrößter Stadt sind in die Jahre gekommen - es herrscht dringender Handlungsbedarf, mahnt die Bau-Gewerkschaft. Zudem der Appell an die künftige Bundesregierung: Wohneigentum muss wieder bezahlbar werden.

Insgesamt gibt es in Chemnitz rund 33.900 Häuser mit rund 151.900 Wohnungen. Viele davon sind in keinem guten Zustand. Rund 21.700 der Gebäude wurden vor 1980 gebaut, das geht aus einer statistischen Auswertung der IG BAU Südwestsachsen hervor.
Wichtig sei nun, massiv in den Neubau und in die Sanierung älterer Wohnungen zu investieren. "Damit da in Chemnitz mehr passiert, muss die neue Bundesregierung für den Wohnungsbau eine Offensive starten", sagt Andreas Herrmann (66), Bezirksvorsitzender der IG BAU Südwestsachsen.
Die Politiker der Stadt müssten daher Druck auf die künftige schwarz-rote Bundesregierung machen. "Wohnen ist das A und O für die Menschen. Wohnungsnot und Mieten-Explosion sind für viele Menschen ein massives Problem. Eine Regierung, die das jetzt nicht effektiv anpackt, regiert an den Menschen vorbei", mahnt Herrmann.
Wichtig sei auch, Wohnungen schnellstmöglich altersgerecht auszubauen, damit die Babyboomer, die heute etwa 60 Jahre alt sind, in geeigneten Gebäuden wohnen können. Bäder müssten umgebaut werden, auch breitere Türen sind nötig. "Ältere müssen in der Lage sein, sich mit einem Rollator in der Wohnung zu bewegen", erklärt Herrmann.



Bau-Gewerkschaft: Menschen müssen sich Wohneigentum wieder leisten können

Zudem appelliert die IG BAU Südwestsachsen an die künftige Bundesregierung, Wohneigentum endlich wieder bezahlbar zu machen. Das Problem: Mit einem Durchschnittseinkommen ist der Traum vom Einfamilienhaus oder einem Reihenhaus ganz weit weg!
"Das muss sich ändern. Schwarz-Rot muss dafür sorgen, dass ein Facharbeiter, der Wohnungen baut, sich die endlich auch wieder leisten kann", fordert Andreas Herrmann. Auch die Bauzinsen müssen langfristig runter.
Zwar sei das Milliarden-Paket für Investitionen wichtig für Straßen, Schulen und Co. Dennoch darf das Wohnen nicht vergessen werden, so die Bau-Gewerkschaft.
Titelfoto: Bildmontage: PR, Kristin Schmidt