Brandgefahrenstufe 4 in Chemnitz: Sind Wald-Spaziergänge schon bald verboten?
Chemnitz - Achtung, Brandgefahr: Behörden und Fachleute raten aktuell davon ab, die Chemnitzer Wälder zu betreten.
Conni Pietschmann (43), Wehrleiter im Ortsteil Mittelbach, bringt die Risiken auf den Punkt: "Manche Menschen machen im Wald dummes Zeug. Außerdem kann man bei einem Waldbrand schnell von Flammen eingeschlossen werden."
Die Landesregierung rät wegen der aktuellen Waldbrandstufe 4 in Chemnitz von Waldbesuchen ab. Das letzte Wort hat dabei die Kommune.
Forstbetriebsleiter Bernd Ranft (59) bittet schon jetzt darum: "Wenn ein Spaziergang in den Wald führt, bleiben Sie bitte auf den Hauptwegen!"
Rauchen, offenes Feuer oder Parken auf brennbarem Untergrund sind grundsätzlich verboten. In diesen knochentrockenen Tagen ist auch das öffentliche Grillen nicht mehr erlaubt.
Einige Besucher campen sogar im Wald und entzünden Lagerfeuer. Bernd Ranft warnt: "Auch beim gelöschtem Feuer kann sich Restglut im trockenen Unterboden fortpflanzen."
In Mittelbach machte sich ein Obdachloser im März 2022 ein wärmendes Lagerfeuer. Prompt brach ein Waldbrand aus. "Zum Glück war unsere Feuerwehr schnell zur Stelle und schützte angrenzende Felder", erinnert sich Conni Pietschmann.
Aufmerksame Bürger verhindern weitere Feuer
Der Polizei Chemnitz und Zwickau wurden dieses Jahr bereits 45 Brände in der Natur gemeldet. Echte oder fahrlässige Brandstiftungen, selten ein Defekt. Verursacher werden kaum erwischt.
Aufmerksame Bürger verhindern aber weitere Feuer, weiß Zwickaus Polizeisprecher Christian Schünemann (39): "Wenn wir erfahren, dass jemand am oder im Wald Feuer macht oder grillt, werden wir sofort aktiv. Auch ein kleiner Grill kann zum verheerenden Brand führen." Bei einer Brandstiftung drohen erhebliche Haftstrafen.
Titelfoto: Bernd März