Bettensteuer in Chemnitz: Was hat sie bisher gebracht?
Chemnitz - Seit fast einem Jahr muss jeder Hotelgast in Chemnitz die sogenannte Beherbergungssteuer zahlen. Fünf Prozent des Übernachtungspreises gehen demnach an die Stadt. Doch was hat die Bettensteuer bisher gebracht und welche Probleme hat es seit der Einführung gegeben?
Bis zum 30. September 2024 hat die Stadt Chemnitz insgesamt 972.773 Euro durch die Beherbergungssteuer eingenommen. Das geht aus einer Linken-Anfrage an Finanzbürgermeister Ralph Burghart (55, CDU) hervor.
Gleichzeitig, so das Rathaus, habe die Bettensteuer anfangs zu Problemen geführt: "Anfang 2024 war trotz der erfolgten Hinweise in Presse und Medien einigen Betreibern kleinerer Beherbergungseinrichtungen die Einführung der Beherbergungssteuer nicht bekannt oder stieß auf wenig Akzeptanz."
Die Anmeldung der Hotels, Pensionen und Co. erfolgte deshalb sehr zögerlich. Erst durch intensive Aufklärungsarbeit konnten die etwa 150 Betreiber zu einer Anmeldung gebracht werden.
Immerhin hat die neue Steuer wohl keine negativen Auswirkungen auf die Hotelgäste. "Seitens der Übernachtungsgäste sind der Stadt Chemnitz keine negativen Äußerungen bekannt geworden", heißt es dazu aus dem Rathaus.
Kulturhauptstadtjahr soll Millionen an Bettensteuer bringen
Die Beherbergungssteuer wurde 2023 durch den Stadtrat beschlossen. Los ging es am 1. Januar 2024. Seitdem müssen Übernachtungsgäste in Chemnitz fünf Prozent Bettensteuer zahlen. Die Dauer wurde zunächst auf drei Jahre beschränkt, dann muss der Stadtrat neu entscheiden.
Die Stadt erhofft sich in den drei Jahren Gesamteinnahmen von 13,5 Millionen Euro. Diese sollen im allgemeinen Haushalt landen.
Angesichts der bisherigen Einnahmen scheint das Ziel allerdings noch weit entfernt zu sein. Jedoch werden 2025 zum Kulturhauptstadtjahr zwei Millionen Touristen erwartet.
Dieser Tourismus-Boost soll viele weitere Millionen in die Bettensteuer-Kasse spülen.
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Ralph Kunz