Beschwerdeflut bei Mängelmelder: So viele Meldungen erreichen die Stadtverwaltung Chemnitz

Chemnitz - Wilde Müllhalden, Schlaglöcher, Scherben auf dem Spielplatz, umgeknickte Verkehrsschilder - eine wahre Flut von Missständen teilen Chemnitzer Bürger über den Mängelmelder der Stadtverwaltung mit.

Oberbürgermeister Sven Schulze (53, SPD) gab Auskunft zum Mängelmelder.
Oberbürgermeister Sven Schulze (53, SPD) gab Auskunft zum Mängelmelder.  © Petra Hornig

Mehr als 4300 Meldungen sind seit dem Start vor 15 Monaten eingegangen und lassen sich im Stadtplan des Mängelmelders nach Art und Ort aufrufen.

"Die Bearbeitung geschieht ohne zusätzlichen Stellenaufbau. Insgesamt haben 50 Personen einen Zugang zum Administrationssystem des Mängelmelders und sind somit temporär, abhängig von den gemeldeten Mängelarten in die Bearbeitung eingebunden", teilte Oberbürgermeister Sven Schulze (53, SPD) auf eine Anfrage der AfD-Fraktion mit.

Wer seine Beschwerde online an den Mängelmelder der Stadt Chemnitz abschicken will, kann unter zehn Kategorien wählen und anschließend den Bearbeitungsstand verfolgen.

Franziska Degen (36) von der Bürgerplattform Nord-Ost hält den Mängelmelder für eine gute Sache.
Franziska Degen (36) von der Bürgerplattform Nord-Ost hält den Mängelmelder für eine gute Sache.  © Kristin Schmidt
Diese illegale Müllhalde in der Blankenburgstraße war im Mängelmelder am Dienstag bereits als "erledigt" vermerkt. Vorschnell, wie das aktuelle Foto zeigt.
Diese illegale Müllhalde in der Blankenburgstraße war im Mängelmelder am Dienstag bereits als "erledigt" vermerkt. Vorschnell, wie das aktuelle Foto zeigt.  © Kristin Schmidt
Der Sperrmüll auf dem Fußweg in der Sonnenstraße wurde am 13. Februar gemeldet und mittlerweile durch den ASR entsorgt.
Der Sperrmüll auf dem Fußweg in der Sonnenstraße wurde am 13. Februar gemeldet und mittlerweile durch den ASR entsorgt.  © privat

Besonders viele Meldungen gibt es vom Sonnenberg

Frisch gestutzt wurde ein über die Straße ragender Ast in Rabenstein schon einen Tag nach seinem Auftauchen im Mängelmelder.
Frisch gestutzt wurde ein über die Straße ragender Ast in Rabenstein schon einen Tag nach seinem Auftauchen im Mängelmelder.  © Kristin Schmidt

Über 93 Prozent der eingereichten Meldungen wurden bisher abgearbeitet und entweder als "erledigt" oder - falls die Stadtverwaltung nicht zuständig ist - als "geschlossen" markiert. "Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer beträgt 24 Tage", so der OB.

Besonders viele Missstände werden vom Sonnenberg gemeldet - aktuell 35.

Franziska Degen (36), Koordinatorin der Bürgerplattform Nord-Ost, lobt die Direktverbindung zum Rathaus: "Wir haben hier eine Gruppe engagierter Anwohner, die den Mängelmelder regelmäßig nutzen, ich selbst ebenfalls. Ich finde allerdings die Handhabung recht umständlich, eine App wäre besser. Aber prinzipiell funktioniert die Beseitigung der gemeldeten Mängel gut."

Titelfoto: Kristin Schmidt

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