Berühmter Architektur-Held aus Chemnitz soll ein Denkmal bekommen
Chemnitz - Kleine Gedenktafeln erinnern im Chemnitzer Ortsteil Siegmar an einen der bekanntesten deutschen Architekten - Frei Otto (1925-2015) wurde in der Rosmarinstraße geboren und entwarf unter anderem das berühmte Zeltdach über dem Münchner Olympiastadion. Diesem Helden der Architektur will die Bürgerplattform West nun ein echtes Denkmal setzen.
Im Frei-Otto-Park zwischen Eiscafé Marschner und Rosmarinstraße träumt Bürgerplattform-Sprecher Michael Sandt (59) bis zur Kulturhauptstadt von einem Ort des Entdeckens und Lernens.
"Ich denke an einen kleinen Pavillon des Institutes für Leichtbau an der TU und drei bis vier Infostelen mit QR-Codes. Schulklassen könnten so in die spannende Welt der Architektur eintauchen."
Die Stadt hatte den acht Bürgerplattformen und acht Ortschaften je eine Interventionsfläche zur Kulturhauptstadt zugestanden. Der Westen wünscht sich den Otto-Frei-Park, "der zu den schönen Anlagen am Kappelbach gehört", so Michael Sandt.
Am Wochenende stellte der Verein seine Ideen interessierten Bürgern vor. Dazu gehört auch eine weitere Aufwertung des Parks mit Mini-Promenade am Kappelbach und einer Fläche vor dem Seniorenheim.
Der Pavillon könnte als Außenbühne für das nahe Fritz-Theater dienen.
Frei Otto - Pionier des Öko-Bauens
Frei Otto (1925-2015) aus dem heutigen Ortsteil Siegmar war einer der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts.
Weltberühmt ist sein Zeltdach über dem Münchner Olympiastadion. 2015 erhielt der Chemnitzer den Pritzker-Preis - eine Art Oscar für Baumeister - als zweiter deutscher Architekt überhaupt.
Otto korrigierte zum Beispiel die berühmte Berliner Nationalgalerie von Mies van der Rohe und gilt als Erfinder des ökologischen Bauens.
Schon während seiner französischen Kriegsgefangenschaft entwarf er ein Gefangenenlager in Chartres in kostengünstiger Leichtbauweise.
Ottos Werkarchiv ist in Karlsruhe zu sehen.
Titelfoto: Bildmontage: Maik Börner, Frank Mächler/dpa