Frauen laufen über geschlossenen Bahnübergang und entkommen nur knapp einem Unglück
Chemnitz - Diese Frauen hatten einen Schutzengel! Anfang April wollten zwei Fußgängerinnen in Chemnitz ihre City-Bahn in letzter Sekunde bekommen, liefen dafür trotz geschlossener Schranken über die Schienen. Ein Regionalzug donnerte mit hoher Geschwindigkeit heran - nur durch das Rufen einer weiteren Frau wurde das Duo vor einem schrecklichen Zusammenstoß gerettet.

Das Ganze geschah laut Bundespolizei am 4. April am Bahnübergang in Wittgensdorf Mitte. "Die beiden Frauen waren bepackt mit großen Beuteln und hatten nur Augen für ihre ankommende City-Bahn aus Burgstädt", so ein Polizeisprecher.
In ihrem Eifer und der Hektik, den Zug noch zu erreichen, lief das Duo über den geschlossenen Bahnübergang - dabei bemerkten sie den heranfahrenden Zug in Richtung Leipzig (RE6) nicht. Dieser donnert in diesen Abschnitt mit hoher Geschwindigkeit über die Strecke!
Heldenhaft: Eine weitere Frau beobachtete die Situation und schrie die beiden Fußgängerinnen an. "Dank dieser schnellen Reaktion konnten sich die beiden gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen", so die Bundespolizei.
Doch der Vorfall blieb nicht ohne Folgen: Der Lokführer des Regionalexpresses musste eine Notbremsung einlegen.
Zudem ermittelt die Bundespolizei gegen die beiden Frauen wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Hier sieht das Strafgesetz Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vor.

Tödlicher Unfall vor etwa drei Jahren am Bahnübergang Wittgensdorf Mitte

Der Leichtsinn am Bahnübergang hätte für die beiden Frauen tödlich enden können. 2022 geschah genau an dieser Stelle ein tragisches Unglück. Ein Jugendlicher wurde von einem Regionalexpress erfasst - der 17-Jährige wurde so schwer verletzt, dass er starb.
Daher warnt die Bundespolizei nochmals ausdrücklich vor der tödlichen Gefahr - niemals Bahnübergänge bei geschlossenen Schranken überqueren!
Ein Bundespolizeisprecher: "Fußgänger und Fahrradfahrer können bis zu 350 Euro für diese Ordnungswidrigkeit bezahlen." Autofahrer müssen bis zu 700 Euro blechen, außerdem drohen zwei Punkte in Flensburg ein Fahrverbot.
Titelfoto: Bildmontage: Maik Börner, Sven Gleisberg