Chemnitz - Ein Ort der Erinnerung und Mahnung steht nun im Herzen von Chemnitz: Am gestrigen Samstag wurde auf dem Brühl das Denkmal für Justin Sonder (†95), einer der letzten Auschwitz-Überlebenden der Region, feierlich enthüllt.
Zahlreiche Gäste, darunter Familienangehörige, Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) oder aber auch der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff (65, CDU) nahmen an der Zeremonie teil und zollten Justin Sonder ihren Tribut.
Besonders emotional war der Moment, als Sonders ältester Urenkel Jonathan Claus (17) das Vermächtnis seines Urgroßvaters würdigte. Die Gestaltung des Denkmals berührte ihn besonders: "Ich finde es wichtig, dass es keine Statue auf einem Sockel geworden ist. So kann man sich neben ihn setzen, ins Gespräch kommen und sich an das erinnern, wofür er stand: Toleranz und Menschlichkeit."
Auch der Chemnitzer OB Sven Schulze (53, SPD) würdigte in seiner Ansprache Justin Sonder als Vorbild und betonte die Verantwortung der Stadt, das Andenken an ihn und die Opfer des Holocaust zu bewahren.
Gestaltet wurde die Figur von der Rostocker Künstlerin Julia Kausch (38) zusammen mit dem Chemnitzer Steinmetz Till Apfel. Das Denkmal soll fortan als dauerhafte Erinnerung an Sonder und sein unermüdliches Engagement für die Aufarbeitung der Vergangenheit in der Stadt verankert bleiben.