Aufregung umsonst? Bisher keine Spur von Hochwasser in Chemnitz
Chemnitz - Hochwasser-Alarm in Bayern und Baden-Württemberg: Am Samstag sind mehrere Bäche und Flüsse über die Ufer getreten. Die Folge: überflutete Straßen und Häuser. In Chemnitz dagegen ist die Hochwasser-Lage entspannt. Die heftigen Prognosen haben sich bisher nicht bestätigt.
Das Landeshochwasserzentrum passte am Samstagvormittag die Prognose für den Fluss "Chemnitz" an. Demnach wird der Pegel wohl auch über Nacht unter 50 Zentimeter bleiben.
Zum Vergleich: Erst ab 1,80 Metern gilt die erste Hochwasser-Warnstufe, ab 3,30 Metern die höchste Warnstufe.
Davon ist der Fluss derzeit weit entfernt. Aktuell (Stand: 12.30 Uhr) werden lediglich 41 Zentimeter gemessen. Die Gräser, die teilweise mitten in der Chemnitz wachsen, schauen noch komplett aus dem Wasser hinaus. Enten schwimmen seelenruhig über den Fluss.
Heißt im Klartext: Aktuell herrscht keine Hochwasser-Gefahr für Chemnitz! Auch bis zum morgigen Sonntagmittag soll der Fluss nicht weiter anschwellen. Das Landeshochwasserzentrum geht von 42 Zentimetern aus - weit unter der ersten Warnstufe.
Vorsicht ist angesagt: Stadt Chemnitz setzt auf Schutzmaßnahmen
Also war die ganze Aufregung umsonst? Vielleicht. Dennoch setzte die Stadt Chemnitz aufgrund der Wetterprognosen auf Vorsichtsmaßnahmen, um die Bevölkerung zu schützen. So wurden Plätze errichtet, an denen Bürger Sandsäcke kostenlos befüllen können. Zudem wurde die Brücke "An der Markthalle" vorsorglich gesperrt.
Auch in anderen Städten und Gemeinden rund um Chemnitz wurde auf Vorsichtsmaßnahmen gesetzt. So haben fleißige Helfer an einigen Bächen bereits am Donnerstag Sandsäcke aufgebaut.
Gerade nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz vor drei Jahren sind viele Städte und Gemeinden vorsichtiger geworden.
Die Lehre: Auch kleine, unscheinbare Gewässer können schnell zu einem reißenden Fluss werden, der ganze Häuser mit sich reißen kann.
Titelfoto: Screenshot: www.umwelt.sachsen.de, Uwe Meinhold