Antifa baut Mauer vor Privathaus von rechtsextremem Aktivisten in Chemnitz
Chemnitz - Aktivisten der linksextremen Antifa haben vor dem Wohnhaus eines Chemnitzer Jungunternehmers in der Wildenbruchstraße Steine aus Leichtbeton aufgeschichtet.
Sie demonstrieren damit eigenen Angaben zufolge gegen Hetze und Stimmungsmache der rechtsextremen Identitären Bewegung (IB), als deren lokaler Kopf der Unternehmer bezeichnet wird.
Gemeint ist Vincenzo R. (23), Sohn zweier Chemnitzer Unternehmer und führender Kopf der lokalen rechtsextremen Szene. Gemeinsam mit einem ebenfalls szenebekannten Partner betreibt R. an seiner Wohnadresse eine Immobilienfirma, deren Aktivitäten auch vom sächsischen Verfassungsschutz beobachtet werden.
Im Antifa-Bekennerschreiben wird direkt darauf Bezug genommen: "Im Oktober 2022 hat er gemeinsam mit dem langjährigen IB-Kader Philipp T. eine Immobilien UG gegründet, möglicherweise um eine Immobilie in Chemnitz zu erwerben, eine zukünftige Schaltzentrale für die IB in Sachsen."
Die Mauer-Aktion wiederum nehme Bezug auf eine ähnliche Aktion der IB am 11. Februar in Einsiedel.
Dort wurde vor dem Rathaus die "Remigration" von Geflüchteten gefordert - eine beschönigende Umschreibung für Abschiebung bzw. Rückführung. Dazu heißt es im Bekennerschreiben: "In Einsiedel gibt es seit Monaten rassistische Proteste. Auch wenn diese deutlich kleiner und nicht so radikal sind wie die Proteste in den Jahren 2015 und 2016, sieht man, wie die IB hier seit Monaten versucht, die Stimmung zu beeinflussen."
Das Landeskriminalamt teilte auf Anfrage mit, die Chemnitzer Antifa-Aktion sei bekannt.
Titelfoto: privat