Alle 210 Meter eine Ampel: Anwohner in Chemnitz-Rabenstein genervt
Chemnitz - Ein Ampel-Marathon legt den Chemnitzer Ortsteil Rabenstein lahm.
Acht Ampeln auf 1680 Metern in der Oberfrohnaer Straße haben Weltstadt-Niveau. Anwohner Thomas Lange (54) ist wütend: "Im Berufsverkehr ist im kleinen Ort Stopp and go. Ich erlebe dieses Drama jeden Tag!"
Zu den vier normalen Ampeln gesellten sich zuletzt vier Baustellenampeln zwischen Viadukt und Pelzmühlenstraße. Alle 210 Meter sehen Autofahrer Rot.
Blumenhändlerin Kathleen Graube (46, "Blütenträume") findet das nervig: "Das ist derzeit das Dauerthema der Kunden." Andererseits findet sie den Wirrwarr in Rabenstein fast lustig: "Schade, dass vor meinem Laden keine neunte Ampel steht. Dann müssten die Menschen bei mir anhalten."
An eine mangelhafte Baustellen-Koordination der Stadt denkt Steffi Nobst (61), Hausdame im Hotel Schloss Rabenstein. "Acht Ampeln auf der kurzen Strecke ist schon arg. Und die erste Ampel am Viadukt ist komplett überflüssig. Eine Vorfahrtsregelung hätte es auch getan."
Kommende Großbaustelle der Grund für die zahlreichen Ampeln?
Thomas Lange regt sich über zwei andere Ampeln auf: "An der Pelzmühlenstraße wäre Platz für Begegnungsverkehr. An der Riedstraße stehen zwei Ampeln im 50-Meter-Abstand. Das ist Chaos."
Die Stadt schiebt die Häufung auf die kommende Großbaustelle Neefestraße: "Darum sollten die Vorhaben in der Oberfrohnaer Straße vorher fertig werden."
Die Gründe für die Baustellen von Nord nach Süd: Hausabbruch, Telekom-Anbindung an Funkmast, Telekom-Leitung und Baustellen-Koordination. Die Ampeln werden nacheinander bis zum 14. Juli wieder abgebaut.
Titelfoto: Kristin Schmidt