Alarmierende Zahlen: Immer mehr Chemnitzer wegen psychischer Probleme krankgeschrieben

Chemnitz - Es sind alarmierende Zahlen: In Chemnitz gibt es einen deutlichen Anstieg an psychischen Krankschreibungen.

Immer mehr Chemnitzer lassen sich wegen psychischer Probleme krankschreiben.  © dpa-Zentralbild

Wie die Krankenkasse "DAK-Gesundheit" mitteilt, stieg die Anzahl der Fehltage bei psychischen Erkrankungen im Jahr 2024. Bei den DAK-Versicherten in Chemnitz wurde ein Plus von 26,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.

Ein großes Problem, findet auch Jörg Ziehe, Leiter des DAK-Service-Zentrums in Chemnitz: "Wir müssen die Prävention stärken, auch am Arbeitsplatz. Eine Depression kann jeden und jede Beschäftigte treffen."

Der Anstieg der psychischen Probleme könnte unter anderem mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage zusammenhängen. Viele Beschäftigte bangen derzeit um ihren Arbeitsplatz - wie etwa zahlreiche VW-Mitarbeiter in Zwickau. Für die Arbeitnehmer geht es um ihre Existenz.

Chemnitz Lokal Alles frisch saniert: Altchemnitzer Bröckel-Schule ist jetzt ein Schmuckstück

Aus diesem Grund empfiehlt die DAK, ein sogenanntes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). "Es geht darum, arbeitsbedingte Belastungen passgenau zu verringern", so Ziehe.

Übrigens: Auch in ganz Sachsen nehmen psychische Erkrankungen massiv zu. Laut dem Psychreport der DAK-Gesundheit haben psychisch bedingte Fehltage in den vergangenen zehn Jahren (stand 2024) um 62 Prozent zugenommen. Erschreckend: Vor allem junge Menschen sind davon betroffen!

Anzeige
Depressionen haben zugenommen. Betroffen sind häufig junge Menschen. (Symbolbild)  © 123rf/gorodenkoff

Immerhin: Allgemeiner Krankenstand in Chemnitz geht leicht zurück

Immerhin gab es 2024 etwas weniger Krankschreibungen wegen Erkältungen. (Symbolbild)  © 123RF/subbotina

Die Analyse der DAK bringt aber auch Zahlen hervor, die leichte Hoffnung machen: Der Krankenstand in Chemnitz ist 2024 im Vergleich zu 2023 von 6 auf 5,9 Prozent leicht gesunken.

"Insbesondere das Niveau der Fehltage aufgrund von Atemwegsbeschwerden ist niedriger als 2023", heißt es dazu.

Jörg Ziehe: "Es ist ein erstes positives Signal, dass der Krankenstand in unserer Stadt Chemnitz 2024 nicht weiter gestiegen ist. Ob daraus eine Trendwende wird, werden die nächsten Jahre zeigen."

Mehr zum Thema Chemnitz Lokal: