Ab Sommer: Chemnitzer Viadukt bekommt Behelfsbrücke
Chemnitz - Chemnitz' berühmtestes Viadukt bekommt bald Zuwachs. Im Zuge der Ertüchtigung des über 100 Jahre alten Stahlkolosses wird ab Juli eine Behelfsbrücke errichtet. Pünktlich zum Kulturhauptstadtjahr 2025 soll die Großbaustelle "Chemnitzer Bahnbogen" abgeschlossen sein.
Im Frühjahr 2022 soll's mit der Ertüchtigung des Viadukts losgehen.
"Mithilfe einer stadtseitigen Behelfsbrücke werden Oberleitungen und Medien verlegt sowie das Geländer denkmalgerecht wiederhergestellt. Gleichzeitig dient die Brücke der statischen Unterstützung", erklärt Matthias Sieber (63), Leiter Projekte Dresden-Werdau.
Einen "echten" Lärmschutz gibt es nicht. Dafür werden Betonplatten verlegt, die den Lärmpegel im Gegensatz zu Stahlträgern verringert.
Und: Das Viadukt erhält seinen Anstrich von damals. Unter Hinzunahme von Proben und Archivbildern wurde im Labor eine Farbkombination entwickelt. "Man kann es als Graublau bezeichnen", so Sieber.
Technisch sei das Bauwerk noch gut in Schuss. "Natürlich gibt es Schadstellen. Wir erwarten aber keine großen Überraschungen."
Ende 2024 soll die Ertüchtigung beendet sein. Dann ist der Bahnbogen wieder komplett zweigleisig befahrbar. Kosten: rund 200 Mio. Euro. Allein das Viadukt verschlingt knapp 50 Mio. Euro Bundesmittel.
Der 2,8 Kilometer lange Sanierungsabschnitt zwischen Augustusburger Straße und dem Bahnhof Mitte ist ein Teil der Sachsen-Franken-Magistrale. Neben dem Viadukt werden vier Brücken und die Haltepunkte Süd und Mitte barrierefrei erneuert.
Titelfoto: Ralph Kunz