80 Jahre nach Luftangriff in Chemnitz: Spuren noch sicht- und spürbar

Chemnitz - In der Nacht auf den 6. März 1945 legten Luftangriffe große Teile der Stadt in Schutt und Asche - genau 80 Jahre später wird der Opfer am Chemnitzer Friedenstag gedacht. Spuren der Katastrophe sind im Stadtbild bis heute sichtbar.

Pfarrer Stephan Tischendorf (42, v. l.), Sabine Kühnrich (54) und Heike Steege gehören zu den Organisatoren des 24. Chemnitzer Friedenstags am 5. März.
Pfarrer Stephan Tischendorf (42, v. l.), Sabine Kühnrich (54) und Heike Steege gehören zu den Organisatoren des 24. Chemnitzer Friedenstags am 5. März.  © Maik Börner

"Zum Beispiel war die Straße der Nationen früher ein ganz anderes architektonisches Gesamtbauwerk", erklärt Heike Steege von der Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstage.

"Oder der Markt: Nur wenige Gebäude sind dort wiederaufgebaut worden - fast nur die Jakobikirche und das Alte Rathaus, die damals weitestgehend zerstört wurden."

Zum 80. Jahrestag der Chemnitzer Bombennächte stehen nicht nur das Gedenken und die Erinnerung im Mittelpunkt. "Wir haben für dieses Jahr zwei Schwerpunkte: Versöhnung und Demokratie", sagt Organisatorin Sabine Kühnrich (54).

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So wird es am 5. März ein Tagesprogramm mit Musik, Lesungen, Interviews und vielen Aktionen geben.

Die Innenstadt lag vor 80 Jahren in Schutt und Asche.
Die Innenstadt lag vor 80 Jahren in Schutt und Asche.  © Archiv
Jedes Jahr gedenken Besucher auf dem Neumarkt der Kriegsopfer der Stadt. (Archivfoto)
Jedes Jahr gedenken Besucher auf dem Neumarkt der Kriegsopfer der Stadt. (Archivfoto)  © Kristin Schmidt

Gedenken für Zeitzeugen wichtig

Besonders für Zeitzeugen ist das Gedenken am Friedenstag wichtig. (Archivfoto)
Besonders für Zeitzeugen ist das Gedenken am Friedenstag wichtig. (Archivfoto)  © Kristin Schmidt

"Wir werden ab 11 Uhr auch wieder mit einem Friedenskreuz auf dem Neumarkt stehen." Es steht als Symbol für das Gedenken an alle Kriegsopfer in der Stadt.

Das Friedenskreuz sei vor allem für Zeitzeugen wichtig: "Bei älteren Menschen haben die Ereignisse rund um den 5. März bis heute Spuren hinterlassen. Das Gedenken ist für sie eine wichtige Angelegenheit", weiß Steege.

"Wir merken das immer besonders an dem Kreuz, zu dem an diesem Tag sehr viele ältere Menschen kommen. Es ist für sie oft ein inneres Bedürfnis, sich das einmal im Jahr anzuschauen und zu reden."

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Parallel zu den Veranstaltungen des Friedenstages werden auch drei Ausstellungen auf dem Neumarkt zu sehen sein. Weitere Infos und das gesamte Programm: chemnitzer-friedenstag.de.

Titelfoto: Maik Börner

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