Lichtensteiner Verein will die adligen Schönburger aus der Gruft holen
Lichtenstein - Die letzte Ruhestätte einer berühmten Adelsfamilie - und niemand sieht sie. Unter der Leichenhalle auf dem Lichtensteiner Laurentiusfriedhof liegen vier Särge mit Überresten der blaublütigen Schönburger, deren Familie bereits 1212 in Lichtenstein erstmals erwähnt wurde. Der örtliche Geschichtsverein wünscht sich einen neuen Standort.
"In das Grufthaus kommt niemand runter. Das ist schade für diese prachtvollen Särge", sagt Manfred Geyer (81) vom Lichtensteiner Geschichtsverein.
Er würde die Sarkophage gern im Schloss Lichtenstein sehen, wo in der Fürstengruft bereits 20 Mitglieder des Hauses Schönburg bestattet sind. Vom Schloss Lichtenstein gab es dazu bislang keine Auskunft.
In einem Sarg auf dem Laurentiusfriedhof ruht Beningna von Schönburg-Lichtenstein (1599-1648), in einem weiterem wahrscheinlich einer ihrer Gemahlen, Georg Ernst von Schönburg-Lichtenstein. Die zwei weiteren Särge können nicht ohne Zweifel zugeordnet werden.
Die Särge aus Zink befanden sich ursprünglich unter einem Kirchenaltar. Ende des 19. Jahrhunderts brauchte man diesen Raum für eine Zentralheizung und sie wurden in das Grufthaus überführt.
Nun sind an ihnen schwere Schäden zu erkennen, da sie vermutlich längere Zeit im Wasser standen. Nach der Sanierung des Grufthauses 2011 wurden die Särge auf Betonklötze und Eisenträger gestellt.