Zeit- und Kosten-Schock: Neueröffnung vom Chemnitzer Schauspielhaus steht in den Sternen
Chemnitz - Wird das Chemnitzer Schauspielhaus zum Fass ohne Boden? Die Sanierung dauert nicht nur noch länger, sondern wird auch teurer als geplant.
In einer eilig herausgegebenen Pressemitteilung auf eine TAG24-Anfrage heißt es, intensive Untersuchungen durch Fachleute hätten ergeben, dass eine Modernisierung mindestens 34 Millionen Euro kosten werde. Ursprünglich sollte der Umbau 16 Millionen Euro kosten und 2025 fertig sein.
Baubürgermeister Michael Stötzer (51, Die Grünen): "Leider haben die Untersuchungsergebnisse der Ingenieur- und Planungsbüros gezeigt, dass das gegenwärtig bereitgestellte Budget für eine sinnvolle Modernisierung des Schauspielhauses als langfristige Heimat der Theater Chemnitz nicht ausreicht."
Der gravierende Sanierungsbedarf könne zum jetzigen Zeitpunkt finanziell nicht abgesichert werden. Der Bund hatte 2022 bereits eine Sechs-Millionen-Förderspritze gebilligt.
Ob und wann das Schauspielhaus wieder eröffnet wird, steht damit in den Sternen. Das Rathaus kündigte an, mit Blick auf das "Theater der Welt"-Festival 2026 gemeinsam mit Stadtrat und Theatern Alternativen zu suchen. Der Spinnbau könne weiter genutzt werden.
Das Schauspielhaus in der Zieschestraße war 1980 nach einem Brand neu errichtet worden. Nach 40 Jahren wurden dann gravierende Mängel in der Bausubstanz festgestellt. Der Umbau des Gebäudes in der Zieschestraße begann im März 2022.
Bereits im Herbst 2021 fanden erste Inszenierungen im Spinnbau an der Altchemnitzer Straße statt, später zogen auch die anderen Bühnen in das ehemalige Kombinat um.
Titelfoto: Uwe Meinhold