Wettkampf gegen die Besten der Welt: Chemnitzer Bodybuilder trainiert für Las Vegas
Chemnitz - Mit seinen Muskeln gehört Jens Berthold selbst mit 53 nicht zum alten Eisen: Der Chemnitzer holte 2019 als Erster den Spitzentitel im "Natural Bodybuilding" ("Mr. Olympia") nach Deutschland. Jetzt will der Bodybuilder erneut den Olymp der Kraftprotze erobern.
Erst vor wenigen Wochen hat er den Weltcup in Florenz gewonnen. Nun pumpt und fastet er erneut wie ein Weltmeister: "Bis November darf kein Gramm Fett mehr auf den Rippen sein."
Beim "Natural Bodybuilding" geht es wie in anderen Verbänden um den "perfekten" Körper - immer mit besonderem Augenmerk auf mögliche Dopingkontrollen. Überraschungsbesuche samt Steroide-Test kann es auch außerhalb der Wettkampfsaison geben.
In der Saison definiert Berthold in einem 16-wöchigen Trainingsplan seine Muskeln - möglichst jeden einzeln. Allein ein Bauchtraining unterteilt der Bodybuilder in vier verschiedene Bereiche. Dann noch Brust, Bi- und Trizeps, Schultern und Co.
Mit eiserner Disziplin wird jeden Tag nach der Arbeit stundenlang im Fitness-Studio geschwitzt.
Strikter Ernährungsplan seit 35 Jahren
Willenskraft erfordert auch der Ernährungsplan. Kohlenhydrate - beispielsweise Nudeln und Brot - sind weitgehend tabu. Das gilt auch für Zucker.
Stattdessen: morgens drei Eier und zwei Tomaten, mittags eine Handvoll Reis (Kohlenhydrate fürs Training) und 200 Gramm Pute, abends einige Heidelbeeren und etwas Naturjogurt. So geht das während der Saisons seit 35 Jahren.
Die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen: "Im Alter hat man so seine Wehwehchen", sagt Berthold. Da gelte besondere Vorsicht: "Die Verletzungsgefahr ist viel größer, wieder gesund werden dauert länger."
Dennoch wagt es der Chemnitzer erneut: Im November tritt er in der höchsten Alterskategorie gegen die Besten der Welt in Las Vegas an.
Mit seinen stählernen Muskeln und seinem eisernen Willen hat Bodybuilder Berthold gute Chancen auf die goldene Trophäe "Mr. Olympia".
Titelfoto: privat